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Armut in Bayern: Oberfranken-Ost steht an der traurigen Spitze!

In Bayern macht die Angst vor Armut vielen Menschen Sorgen. Einer aktuellen Untersuchung zufolge war jede achte Person im Freistaat im Jahr 2022 von Armut betroffen. Die Armutsquote in Bayern liegt mit 12,6% unter dem deutschen Durchschnitt von 16,8%. Diese Zahlen wurden in einem Bericht vom Merkur veröffentlicht und verdeutlichen, dass es in verschiedenen Regionen Bayerns erhebliche Unterschiede in der Armutsrate gibt.

Insbesondere die Region Oberfranken-Ost, zu der auch Bayreuth und Hof gehören, hat mit einer Armutsquote von 17,1% die höchste Rate im Freistaat. Weitere Regionen mit hohen Armutsquoten sind Main-Rhön mit 15,9% und die Industrieregion Mittelfranken mit 15,4%. Im Gegensatz dazu liegt die Armutsquote in München nur bei 9,5%. Diese regionalen Unterschiede hängen oft mit wirtschaftlichen Faktoren wie dem Arbeitsangebot und den Löhnen zusammen. Niedrige Löhne und eine geringe Industrie in Gebieten wie Oberfranken-Ost tragen zur hohen Armutsquote bei.

Ursachen und notwendige Maßnahmen

Laut der Shell-Jugendstudie 2024 haben 61% der jungen Menschen Sorge, in Armut zu geraten. Zudem gibt fast die Hälfte der über 50-Jährigen an, sich vorstellen zu können, neben der Rente weiterarbeiten zu müssen, da ihre Altersbezüge nicht ausreichen. Margit Berndl, Vorständin des Paritätischen in Bayern, fordert dringend politische Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut. Diese sollten angemessene Löhne, sichere Alterseinkünfte, ein umfassendes Angebot an sozialen Einrichtungen und bezahlbaren Wohnraum umfassen.

Der Paritätische Armutsbericht 2024 berichtet, dass in Deutschland insgesamt etwa 14,2 Millionen Menschen als arm gelten. In den letzten Jahren hat sich die Situation verschärft, da 2022 fast eine Million Menschen mehr von Armut betroffen waren als noch 2019. Besonders schockierend ist die Kinderarmut, die mit 21,8% einen neuen Rekordwert erreicht hat. Alleinerziehende sind besonders betroffen, mit einer Armutsquote von 43,2%.