Die Stadt Aschaffenburg plant eine umfassende Sanierung der Berufsschule I, die jedoch von der Fertigstellung anderer Schulprojekte wie dem Kronberg-Gymnasium sowie der Schönberg- und Grünewaldschule abhängig ist. Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) kündigte an, dass eine Entscheidung über die Berufsschule I erst nach Abschluss dieser Projekte getroffen wird. Die Stadt sieht sich jedoch mit finanziellen Engpässen konfrontiert, was die Umsetzung von Großprojekten betrifft.
Die Berufsschule I spielt eine wichtige Rolle in der Fachkräfteausbildung und betreut etwa 1.650 Schüler aus der Stadt sowie dem Kreis Aschaffenburg und einigen aus dem Kreis Miltenberg. Täglich besuchen zwischen 600 und 700 Schüler das Gebäude. Schulleiterin Katja Hock berichtete über erhebliche Mängel in den Räumlichkeiten, darunter Kälte im Winter, alte Möbel, Wasserschäden und eine Mäuseproblematik. Ein jüngster Wasserschaden in der Aula wurde vor Weihnachten beseitigt. Um die Mäuseplage zu kontrollieren, wird ein Nagermonitoring durchgeführt, doch die Liste der Mängel ist lang und das Sanierungsthema besteht bereits seit über 20 Jahren ohne konkrete Zeitperspektive.
Dringender Handlungsbedarf
Ein Teil des Schulgebäudes ist mittlerweile fast 60 Jahre alt. Schulleiterin Hock fordert mehr Personal und betont, dass derzeit nur zwei Vollzeit-Hausmeister für beide Berufsschulen zur Verfügung stehen, während zwei weitere Stellen erforderlich sind. Bürgermeisterin Jessica Euler (CSU) kündigte an, dass bis Ende des Jahres eine zusätzliche Hausmeisterstelle bereitgestellt wird.
Historisch war die Berufsschule I Vorreiter in der Digitalisierung, hat jedoch in der Instandhaltung und bei Neuanschaffungen aufgeholt werden müssen. Schüler der Schule haben Reparaturlisten sowie Wünsche für Verbesserungen erstellt und diese an Bürgermeisterin Euler übergeben. Eine Vereinbarung wurde getroffen, dass das Hochbauamt die aufgeführten Punkte prüfen und umsetzbare Maßnahmen identifizieren wird. Für die Anschaffung neuer Möbel stehen bereits Mittel im städtischen Haushalt zur Verfügung, und die Reinigungskapazitäten sollen bis Ende des Schuljahres aufgestockt werden. Hock betonte, dass die Auseinandersetzung mit den Mängeln Ressourcen bindet, die für die pädagogische Leitung fehlen.
Schulprofil und weitere Entwicklungen
Die Berufsschule I qualifiziert Schüler für gewerbliche und technische Ausbildungsberufe in Fachrichtungen wie Metalltechnik, Kraftfahrzeug- und Karosserietechnik, Elektrotechnik sowie Holz- und Farbtechnik. Um der Digitalisierung und den zukünftigen Veränderungen in den Berufsfeldern Rechnung zu tragen, hat die Stadt Aschaffenburg ein Projekt zur Neugestaltung der Schule initiiert. Im Rahmen dieses Projekts werden Empfehlungen entwickelt, um die Schule auf die Entwicklungen der Arbeitswelt vorzubereiten. Zu den Maßnahmen zählen qualitative Interviews mit Berufsbildungsexperten sowie eine Analyse der Schülerzahlen und des Fachkräftebedarfs in der Region, wie auf der Webseite von f-bb.de nachzulesen ist.
