Bad Kissingen

Neujahrsschießen in Haßfurt: Tradition trifft auf explosives Vergnügen!

Am 4. Januar 2025 fand das traditionelle Neujahrsschießen der Böllerschützen am Haßfurter Modellflugplatz in der Flur bei Prappach statt. Über 200 Zuschauer waren anwesend, um das Spektakel zu erleben, an dem 21 Hobby-Schützen teilnahmen. Diese traten mit verschiedenen Böllerarten wie Handböllern, Schaftböllern, Mörsern und Böllerkanonen auf. Die Veranstaltung, die seit 2020 in Haßfurt organisiert wird, fand zuvor neun Jahre in Zeil statt.

Udo Naß, der Böllerreferent des Schützengaus Schweinfurt, organisierte das Event, während Kai Scheppe das Kommando über die Schützen übernahm. Die Schüsse wurden in Richtung des Gewerbegebiets Schlettach abgefeuert und erzeugten mit verschiedenen Salven – darunter Eröffnungssalut, langsames und schnelles Reihenfeuer sowie Doppelschläge – ein akustisches Donnergrollen. Der weiteste Anreisende war Franz-Peter Haase aus Bad Brückenau, der für die Veranstaltung etwa 90 Kilometer zurücklegte.

Tradition und Sicherheit beim Böllerschießen

Bei der Veranstaltung nahmen auch die Brüder Peter und Klaus Jungkunz aus Priesendorf teil, die zum ersten Mal dabei waren. Sie hatten eine 25 Jahre alte Vorderlader-Kanone mit einem Kaliber von 50 mm mitgebracht, die sie gebraucht für 3.000 Euro in Nordrhein-Westfalen erwarben. Die Ausbildung und Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz sind erforderlich, auch wenn Böllerschüsse rechtlich nicht als Waffen gelten. Peter und Klaus Jungkunz absolvierten im Frühjahr 2024 erfolgreich einen Lehrgang. Ihr Vater Erich Jungkunz ist seit 35 Jahren Mitglied im Schützenverein Diana und aktiver Böllerschütze. Karl-Heinz Wrobel, der zweite Schützenmeister des Schützenvereins Diana, begleitete die Jungkunz-Brüder bei der Veranstaltung.

Im Kontext des Böllerschießens in Deutschland stellt dieses eine anerkannte immaterielle Kulturgut dar und ist Teil des „Schützenwesens“. Wie der Deutsche Schützenbund berichtet, wird Böllern als Ausdruck der Freude über besondere Ereignisse angesehen und erfreut sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Es ist gesetzlich geregelt und benötigt keine spezielle Genehmigung für Veranstaltungen, jedoch erfolgen regelmäßige Prüfungen der Schützen durch die Behörden. Zudem sind die Böllerschützen friedliebende Bürger, die sich an Gesetze halten und keine kriegerischen Handlungen nachstellen. Die Veranstaltung zieht viele Interessierte an und wird oft genutzt, um den Opfern von Kriegen und Katastrophen zu gedenken, häufig durch Salutschüsse und Kranzniederlegungen.