
Am 31. März 2025 gab die Opec+ bekannt, dass sie ab dem 1. April 2025 die freiwilligen Förderbeschränkungen beenden wird. Ziel dieser Entscheidung ist es, die Ölförderung zu erhöhen, um den Ölpreis zu entlasten. Im Januar kostete Rohöl der Nordseesorte Brent noch 82 US-Dollar pro Barrel, jedoch liegt der Preis nun etwa 10% niedriger. Die Opec+ plant eine schrittweise Rücknahme der im Jahr 2023 beschlossenen Kürzung um 2,2 Millionen Barrel pro Tag. Diese Ankündigung überraschte die Märkte, die Ölpreise fielen zunächst, erholten sich jedoch im März wieder.
Analysten erwarten, dass ein steigendes Ölangebot die Preise belasten könnte. Heizölpreise könnten mit einer Verzögerung beeinflusst werden, da die Heizperiode auf der nördlichen Halbkugel endet. An Tankstellen wird mit geringen Auswirkungen gerechnet, eine mögliche Preissenkung könnte um einige Cent erfolgen. Insbesondere die Zollpolitik von Donald Trump sowie die Sanktionen gegen den Iran haben Einfluss auf die Ölpreise. Zudem bleiben russische Öllieferungen nach Indien und China für die russische Wirtschaft von Bedeutung, und im März stiegen die Rohöllieferungen aus Russland auf 3,45 Millionen Barrel pro Tag, den höchsten Wert seit Oktober.
Ölpreise steigen – Russland im Fokus
Am Mittwoch sind die Ölpreise erneut gestiegen. Der Preis für ein Barrel Brent (Nordsee) zur Lieferung im Mai liegt bei 73,87 US-Dollar, was einem Plus von 85 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Gleichzeitig wurde ein Barrel WTI (US-Sorte) für 69,88 US-Dollar gehandelt, was einem Anstieg von 88 Cent entspricht. Ein unerwarteter Rückgang der Rohöllagerbestände in den USA trieb die Ölpreise in die Höhe, da die Rohölvorräte um 3,3 Millionen auf 433,6 Millionen Barrel gesunken sind, während Analysten einen Anstieg um 2,0 Millionen Barrel prognostiziert hatten.
Die Bemühungen zur Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zeigen unterdessen kaum Fortschritte. Die USA agieren als Vermittler, wobei beide Kriegsparteien garantieren, dass die zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer sicher ist. Russland stellt jedoch Bedingungen für eine Einigung, und der Kreml erklärt, dass eine Einigung erst nach der Aufhebung vieler Sanktionen gegen Russland in Kraft treten könnte. US-Präsident Donald Trump äußerte, dass Putin möglicherweise auf Zeit spielt. Rohölexperten erwarten allerdings keine nennenswerten Auswirkungen auf den Ölpreis durch eine mögliche Aufhebung der Sanktionen, da Russland die Ölströme bereits umgeleitet hat, wie Warren Patterson von der Bank ING feststellte.