Berchtesgadener Land

Bergalarm in Füssen: Zahl der Einsätze steigt rasant – Stadt in Sorge!

Die Bergwacht Füssen warnt vor steigenden Einsatzzahlen und gefährlichen Unfällen – unerfahrene Wanderer unterschätzen oft die Gefahren der Berge, während der Wetterumschwung ihnen zum Verhängnis wird!

Was passiert, wenn die Berge zum Spielplatz werden? Wenn jeder mit einem Smartphone in der Hand denkt, er sei ein Bergprofi? Das weiß Markus Albrecht, Einsatzleiter der Bergwacht Füssen, zu gut. Früh am Morgen sah alles nach einem perfekten Tag für die Wanderer aus. Doch schnell zogen Gewitterwolken auf und die Sorgen der Bergwacht wurden greifbar: „Nichts Schlimmes, nur ein bisschen Regen“, sagt Albrecht – doch das ist trügerisch!

Manche nennen es Abenteuer, andere Naivität. In Bayern stiegen die Einsatzzahlen der Bergwacht drastisch an: 3320 Rettungseinsätze im letzten Sommer, 67 Menschen verloren ihr Leben! Ein erschreckender Trend! „In Füssen haben wir bereits 128 Einsätze in diesem Jahr“, sagt Albrecht mit besorgter Stimme, „das könnte ein neuer Rekord werden!“

Erfahrungsmangel statt Ausrüstungssorgen

Häufig wird in den sozialen Netzwerken die Unvorsichtigkeit der Wanderer kritisiert. Doch Albrecht hat eine andere Erklärung: „Die Ausrüstung ist nicht das Problem. Viele kennen einfach die Gefahren am Berg nicht.“ Die Bergwacht musste schon oft Menschen retten, die nicht realisierten, wann der Punkt gekommen ist, umzudrehen.

Ein 61-Jähriger saß über Nacht in einer Felswand fest, ein Wanderer rutschte auf einer nassen Wurzel und stürzte 60 Meter in die Tiefe. „Wir sehen viele Unfälle, weil die Leute den Wetterumschwung oder ihre körperliche Verfassung unterschätzen“, erläutert er.

Die Berge sind ein Magnet, aber nicht jeder wird zum Bergsteiger geboren! Albrecht führt einen erschreckenden Trend an: „Viele sehen nur das Ziel, das Gipfelglück, und verlieren dabei den Blick für die Realität. Instagram und Co. machen es nicht besser. Manches Bild wird zum Stolperstein für Unbedachte!“

Retten, was das Zeug hält

In der Zentrale der Bergwacht in Füssen läuft alles hoch professionell. Fünf Retter stehen bereit, jederzeit für den Notfall. „Rollt der Melder, dann bleibt alles stehen“, so Albrecht resolut. Im Jahr 2022 waren sie bei 140 Einsätzen zur Stelle, die meisten davon geschahen am Tegelberg, einem hotspot für bergfiebernde Abenteurer.

Doch die Einsätze sind oft dramatisch. Von Kreislaufkollaps bis zu schweren Stürzen – die Palette an Notfällen ist lang. Und immer wieder gibt es Menschen, die glauben, dass eine App sie sicher führt. „Jüngst kam ein Paar in ein hochalpines Schotterfeld, weil ihre App einen falschen Schwierigkeitsgrad anzeigte. Ein Albtraum!“

Albrecht bringt es auf den Punkt: „Viele unterschätzen die Natur und überschätzen sich selbst!“ Ein Trauerspiel, das er mit einem Seufzer kommentiert. Doch er bleibt optimistisch, dass durch bessere Vorbereitung die Zahl der Einsätze sinken könnte.

Die Winterzeit nähert sich und die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. „Wir haben auch die Lawinenrucksäcke bereitgelegt!“, sagt Albrecht. Denn die Herausforderung bleibt – trotz aller Gefahr, die die Berge mit sich bringen. Aber das ist es, was die Retter antreibt: „Wir tun, was wir können, um Leben zu retten!“

NAG Redaktion

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