Coburg

Coburgs neue Umgehungsstraße: Euphorie verflogen, Probleme bleiben!

Die neu eröffnete Coburger Ortsumgehung sorgt für gemischte Reaktionen in der Region. Nach jahrzehntelanger Planung wurde die Straße Mitte November 2024 freigegeben. Landrat Sebastian Straubel bezeichnete die Eröffnung als einen „Feiertag“ für das Coburger Land, während Oberbürgermeister Dominik Sauerteig erklärte, dass die Anwohner der Stadtteile Beiersdorf und Neuses nun endlich aufatmen könnten. Vor der Fertigstellung musste die Bevölkerung dort unter Lärm, Staus und Emissionen durch bis zu 12.000 Kraftfahrzeuge täglich leiden.

Trotz der langjährigen Vorfreude und der Erleichterungen kommen die ersten Reaktionen zur neuen Straße weniger euphorisch aus. Die Akzeptanz der Ortsumgehung ist geringer als erwartet.

Projektinformationen und Planungsgeschichte

Das Bauvorhaben der neuen Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld nahm insgesamt fünf Jahre in Anspruch, wobei die Planungsphase deutlich länger dauerte. Erste Forderungen nach dieser Umgehung gab es bereits in den frühen 1990er Jahren, als der Verkehr nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung zunahm. Die Staatsstraße 2205 gilt als eine der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Coburg und dem fränkisch-thüringischen Ballungsraum Bad Rodach/Hildburghausen.

Die neue Trasse, die eine Länge von 5,4 Kilometern aufweist, wurde realisiert, ohne dass es zu Vollsperrungen der alten Staatsstraße kam. Im Rahmen des Projekts wurden außerdem neun neue Brücken sowie elf Regenrückhalte- und Regenklärbecken angelegt. Neben dem Straßenbau fanden auch naturschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen und Renaturierungen statt. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 45,5 Millionen Euro, wobei der Freistaat Bayern mit 45,3 Millionen Euro und der Landkreis Coburg mit knapp 0,2 Millionen Euro beteiligt sind.

Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, lobte die Realisierung des Projekts ohne Vollsperrung und betonte die zu erwartenden positiven Effekte auf die Verkehrssicherheit, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Schwerlastverkehrs.

Für die Stadt Coburg plant man eine monatelange Sperrung von Beiersdorf, um die Nutzung der neuen Umgehung zu fördern, was zusätzliche Veränderungen für die Anwohner mit sich bringen könnte.

Weitere Details zu dem Verlauf der Bauarbeiten und den geplanten Sperrungen finden sich unter [Fraenkischer Tag](https://www.fraenkischertag.de/lokales/landkreis-coburg/verkehr/neue-umgehungsstrasse-bei-coburg-zahlen-fakten-art-402275) und bei [NP-Coburg](https://www.np-coburg.de/inhalt.coburger-ortsumgehung-die-euphorie-ist-laengst-vorbei.42dab689-86b4-48b2-8926-7a0ee522eacf.html).