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Biogas-Stammtisch: Neue Wege für die Zukunft der Energieversorgung!

Die Biogasbranche sieht sich aktuellen Herausforderungen gegenüber, die den Informationsbedarf bei Anlagenbetreibern erhöhen. Anlässlich des 65. Stammtisches der Regionalgruppe des Fachverbands Biogas, der im Vilstaler Hof in Rottersdorf stattfand, wurde das zentrale Thema der Anbindung von Batteriespeichern an Bestandsbiogasanlagen behandelt. Franz Winkler, Regionalgruppensprecher, begrüßte zahlreiche Interessierte und erklärte, dass Bestandsbiogasanlagen Strom nur dann liefern sollen, wenn Sonnen- und Windenergie nicht verfügbar sind.

Ein Problem, das bei Sonnenschein oder Wind entsteht, ist die Gefahr negativer Strompreise, was zu finanziellen Nachteilen für die Erzeuger führt. Um dem entgegenzuwirken, wurde diskutiert, leistungsstärkere Gas- und Wärmespeicher sowie Blockheizkraftwerke (BHKW) zu installieren, um Biogasstrom zu Zeiten hoher Preise gewinnbringend verkaufen zu können. Allerdings erweist sich die Erweiterung der Leistung als kompliziert, da sie zusätzliche Genehmigungen und Bürokratie mit sich bringen kann.

Künftige Lösungen durch Batteriespeicher

Die Installation großer Batteriespeicher wurde als eine potenzielle Lösung für die anstehenden Herausforderungen erörtert. Der Strompreis wird täglich um 15 Uhr an den Börsen in Leipzig und Paris für den folgenden Tag festgelegt. Biogas-BHKW können je nach Börsenpreis selbstständig ein- und ausgeschaltet werden, was mit hohem Aufwand verbunden ist. Fachleute empfehlen, die Steuerung der Anlagen Stromhändlern zu überlassen.

Bei der Veranstaltung informierten drei Hauptreferenten über relevante Themen. Florian Feldmaier von der Speicherkonzept GmbH sprach über den Stromnetzanschluss und die Installation von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern. Ludwig Igl von Fenecon erläuterte die Herstellung großer Batteriespeicher, während Alfons Himmelstoß von AEV Energy GmbH die Nutzung von Batteriespeichern für Biogasanlagen behandelte. Zudem wurden offene Fragen zu den Anforderungen des am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Erneuerbare-Energien-Gesetzes diskutiert.

Markus Bäuml und Robert Wagner von C.A.R.M.E.N. berichteten über die laufenden Debatten im Bundestag, in denen es um die Frage geht, ob Biogasanlagen nach einer Förderperiode von 20 Jahren einen weiteren Vergütungsanspruch für zehn Jahre erhalten sollen. Anlagenbetreiber können sich zwar um Vergütungen bewerben, jedoch wird erwartet, dass diese zu gering ausfallen werden. Um Biogas bessere Chancen im Wettbewerb zu geben, planen Parlamentarier ein Biomassepaket.

Der Informationsabend zum Thema stieß auf großes Interesse und unterstreicht die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Biogasbranche.

Parallel dazu fand am 15. Januar 2025 im Paul-Löbe-Haus in Berlin eine Anhörung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie zu einem Gesetzentwurf von SPD und Bündnis 90/Die Grünen statt. Der Entwurf trägt den Titel „Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen“ und erhielt Zustimmung von verschiedenen Sachverständigen. Die Regelungen sind angesichts des boomenden Photovoltaik-Ausbaus dringend erforderlich, um die Netzsicherheit zu gewährleisten.

Wichtige Punkte der geplanten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beinhalten die Ausweitung und Entbürokratisierung der Direktvermarktung sowie Anpassungen der Vergütung von Erneuerbare-Energien-Anlagen bei negativen Preisen. Des Weiteren wurde die Reform der Vermarktung kleinerer Photovoltaikanlagen durch Übertragungsnetzbetreiber thematisiert. Experten plädierten für wirksame Steuerungsmaßnahmen zur Vermeidung von Netztrennungen und betonten die Bedeutung von Speichern für die Integration von Solar- und Windstrom.

Die Entwicklungen in der Biogasbranche und die politischen Maßnahmen zur Verbesserung erneuerbarer Energien verdeutlichen die Dynamik und die Herausforderungen, die in diesem Bereich bestehen, während wichtige rechtliche Anpassungen und neue Lösungen diskutiert werden.