
Der Bund Naturschutz (BN) Ebersberg fordert den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg. Die Finanzierung soll aus dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur der neuen Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erfolgen. Laut [merkur.de](https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/her-mit-dem-sondervermoegen-bund-naturschutz-fordert-zweites-gleis-nach-ebersberg-93727982.html) bestehen auf der derzeit eingleisigen Strecke häufig Probleme, die sich in Verspätungen und Zugausfällen, insbesondere in den Abendstunden, äußern. BN-Kreisvorsitzender Sepp Biesenberger betont die Notwendigkeit des Ausbaus für mehr Fahrplansicherheit und kürzere Fahrzeiten.
Eine Machbarkeitsstudie vom 24. September 2024 zeigt die Vorteile sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts auf. Zudem soll ein neuer S-Bahn-Halt Ebersberg-Süd zusätzliche Fahrgastpotentiale erschließen. Der BN fordert die Verwendung von Geldern für den Ausbau klimafreundlicher Verkehrsmittel und appelliert an Politiker wie Markus Söder, Christian Bernreiter und Robert Niedergesäß, sich für die Finanzierung des Projekts einzusetzen. In diesem Zusammenhang haben die Grafinger Grünen einen entsprechenden Antrag bei Bürgermeister Christian Bauer (CSU) eingereicht.
Langfristige Planungen für Ebersberg
Die Planungen für einen zweiten Bahnhof in Ebersberg bestehen seit über 50 Jahren. Der erste Bahnhof wurde bereits am 6. November 1899 eröffnet. Der zweite Bahnhof steht seit mehr als drei Jahren in den offiziellen Ausbauplänen. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) erklärte, dass die Bahn wegen vieler Ausbauvorhaben derzeit keine neuen Planungsaufträge vergeben könne, und es somit unklar bleibt, wann die benötigten Kapazitäten für den Bau des Bahnhofs frei werden. Erste Überlegungen für einen neuen Bahnhof stammen aus den 1970er-Jahren, als neue Wohngebiete im Süden von Ebersberg entwickelt wurden. Damals kündigte eine Broschüre den zukünftigen Bahnhof in diesen Gebieten an.
Wie [sueddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/ebersberg-zweiter-bahnhof-ausweichgleis-s-bahn-li.3196726) berichtet, gibt es eine Zusage aus dem Bayerischen Verkehrsministerium für den Bau eines Ausweichgleises und einer weiteren S-Bahnstation. Die Kreuzungsstelle Ebersberg Süd soll dazu beitragen, die eingleisige Strecke zwischen Grafing-Bahnhof und Ebersberg weniger störanfällig zu machen. Ein durchgehender zweigleisiger Ausbau ist aufgrund der dichten Bebauung entlang der Strecke nicht möglich. Geplant sind zwei Ausweichgleise: eines zwischen Grafing-Bahnhof und Grafing sowie das andere zwischen Grafing und Ebersberg, wobei der positive Kosten-Nutzen-Faktor für diese Ausweichgleise bereits bestätigt wurde. Im Sommer 2023 wurde der „Zweigleisige Ausbau Grafing Bahnhof – Ebersberg (Teilausbau)“ im Strategiepapier des Bayerischen Verkehrsministeriums anerkannt. Niedergesäß äußerte, dass die fachlichen Voraussetzungen für die Umsetzung gegeben seien, jedoch kein konkreter Zeitpunkt genannt werden könne. Der Stadtrat von Ebersberg hatte bereits 2022 angeregt, den 1981 außer Dienst gestellten Haltepunkt Oberndorf wieder in Betrieb zu nehmen, erhielt aber eine wenig erfolgversprechende Antwort.