
Im Landkreis Ebersberg wurden in den letzten Jahren sogenannte Ewigkeitschemikalien, bekannt als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), in der Umwelt nachgewiesen. Diese chemischen Verbindungen, die seit den 1950er Jahren in zahlreichen Produkten aufgrund ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften verwendet werden, reichern sich in natürlichen Kreisläufen an und werden nur sehr langsam abgebaut. Zudem können sie gesundheitsschädlich sein.
Auf die Thematik aufmerksam wurde der Kreisrat Manfred Schmidt (AfD), der beim Landratsamt Informationen zu PFAS in der Umwelt anforderte. Das Landratsamt ist verpflichtet, Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Bereich Bodenschutz und Wasserrecht durchzuführen. Die Verantwortlichen für die Untersuchungen bezüglich PFAS variieren je nach Art des Wassers, seien es Trink-, Grund- oder Oberflächenwasser.
Überwachung der Wasserversorgung
Im Landkreis Ebersberg wurden bislang unauffällige Ergebnisse bei der Untersuchung des Trinkwassers ermittelt; mehr als die Hälfte der Wasserversorgungsanlagen wurde bereits getestet. Momentan besteht keine Untersuchungspflicht nach der Trinkwasserverordnung, und es liegen keine Verdachtsfälle vor. Ab dem 12. Januar 2026 sind jedoch Wasserversorger verpflichtet, 20 PFAS-Substanzen zu untersuchen.
Die Überwachung des Grundwassers obliegt dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim, das bis 2025 ein bayernweites Messnetz zur Untersuchung von PFAS einrichten wird. Bei Untersuchungen aus dem Frühjahr 2023 wurden Proben aus drei Grundwasserstellen analysiert. Dabei wurden in Finsing 0,3 Nanogramm PFAS pro Liter festgestellt, während die Werte in Aiterndorf zwischen 0,001 und 0,003 Nanogramm pro Liter lagen. In Frauenbründl lagen alle Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze.
Besonders higherwichtig ist die festgestellte PFAS-Belastung an der Mülldeponie Schafweide, wo das Sickerwasser mit Aktivkohle gereinigt wird. Bisherige Messungen von Oberflächengewässern und Böden im Landkreis haben keine PFAS-Belastungen gezeigt. Untersuchungen aus den Jahren 2018, 2019 und 2022 belegen ebenfalls, dass keine Kontamination in den Oberflächengewässern vorliegt.
Das Bayerische Umweltministerium erstellt regelmäßig Berichte über PFAS und führt eine Liste bekannter und vermuteter Belastungen. Bei den letzten Untersuchungen im Landkreis Ebersberg gab es keine Hinweise auf eine PFAS-Belastung in den getesteten Wasserproben.
Zusätzlich meldete [tzw.de](https://tzw.de/blog-details/detail/pfas-im-trinkwasser-rechtliche-regelungen-sind-fuer-die-wasseranalytik-nur-teilweise-umsetzbar), dass in der 2020 neugefassten EU-Trinkwasserrichtlinie und der deutschen Trinkwasserverordnung 2023 erstmals Parameterwerte für PFAS festgelegt wurden. Ab dem 12. Januar 2026 wird ein Grenzwert für die Summe von 20 perfluorierten Alkylsäuren (PFAA) von 0,1 µg/L sowie ein zusätzlicher Summenparameter von 0,5 µg/L eingeführt.
So schrieb tzw.de, dass Deutschland zum 12. Januar 2026 den Parameter Summe PFAS (Summe PFAS-20) umsetzen wird. Ein weiterer Parameter, die Summe PFAS-4 mit einem Grenzwert von 0,02 µg/L, wird ab dem 12. Januar 2028 eingeführt. Diese Regelungen stellen wichtige Schritte zur Kontrolle und Überwachung der PFAS-Kontamination in Trinkwasser dar.