
In Grafing hat sich das Gründerzentrum Zamstarten als wichtiger Anlaufpunkt für Start-ups etabliert. Einer der bemerkenswertesten Gründer ist Jonas Pfaller, der dort drei Jahre lang tätig war und als erster Gründer des Zentrums erfolgreich pitchte. Er hat das Unternehmen SafetyPlanner ins Leben gerufen, das innovative Softwarelösungen für das Management von Arbeitssicherheitsthemen anbietet. Pfaller, 30 Jahre alt, hat zuvor eine technische Ausbildung sowie eine Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit absolviert, bevor er 2021 SafetyPlanner gründete. Zu diesem Zeitpunkt war der Markt für Arbeitssicherheitssoftware in Deutschland noch stark unterdigitalisiert, was ihn motivierte, sein Start-up zu gründen.
SafetyPlanner hat mittlerweile ein kleines Team aus zwei Programmierern und zwei Minijobbern. Pfaller hebt hervor, dass der Platz im Gründerzentrum entscheidend für das rasche Wachstum seines Unternehmens war. Das Gründerzentrum hat ein jährliches Budget von etwa 100.000 Euro, das zur Hälfte von der Stadt Grafing und zur anderen Hälfte aus Mitgliedsbeiträgen stammt. Aktuell betreut Zamstarten etwa 20 Start-ups, darunter vielversprechende Unternehmen wie E4S Tech, My Jopportunity, Circular Grain und Medimobility. Zu den neuesten Mitgliedern gehört das Start-up Philectrify, das sich auf die Entwicklung von Hochleistungsheizungen für industrielle Prozesswärme spezialisiert hat und bereits mehrere Patente angemeldet hat.
Wachstum und Vision von SafetyPlanner
Jonas Pfaller lebt seit zwei Jahren in Grafing und hat seine Vision für SafetyPlanner klar umrissen: Er möchte eine agile und digitale Lösung im Arbeitsschutz schaffen, die es Unternehmen erleichtert, ihre Sicherheitsverpflichtungen zu erfüllen. Die Software identifiziert den Ist-Zustand in den Unternehmen und erstellt individuelle Aufgaben im Bereich Arbeitsschutz. Der große Vorteil von SafetyPlanner liegt in der Effizienzsteigerung durch standardisierte Abläufe, die sowohl Zeit für Mitarbeiter als auch für Führungskräfte spart.
Die größten Herausforderungen sieht Pfaller in den gesetzlichen und organisatorischen Aspekten der Unternehmensgründung in Deutschland. Sein Unternehmen finanziert sich durch eigene Ersparnisse sowie Unterstützung von Freunden und Familie. Er arbeitet derzeit Teilzeit in einer Festanstellung, um sein Start-up weiter auszubauen. Zu den langfristigen Zielen gehören die ISO45001-Zertifizierung und der Aufbau eines Expertenteams zur individuellen Betreuung von Unternehmen im Arbeitsschutz.
Die Förderung durch das Gründerzentrum Zamstarten hat für Pfaller eine entscheidende Rolle gespielt. Er empfiehlt angehenden Gründern, sich Gedanken über Fördermöglichkeiten zu machen, sich intensiv mit der Marktsituation auseinanderzusetzen und die Initiative zu ergreifen, um Erfahrungen zu sammeln. Mehr Informationen zu SafetyPlanner und den Initiativen des Gründerzentrums können in den Artikeln von Süddeutsche.de und Startupvalley.news nachgelesen werden.