
Am 8. April 2025 berichten mehrere Medien über die anhaltenden Massenproteste in der Türkei, die durch die Festnahme von Ekrem Imamoglu, dem Istanbuler Oberbürgermeister und Oppositionspolitiker, ausgelöst wurden. Imamoglu wurde am 19. März 2025 wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen und gilt als Favorit für die Präsidentschaftswahl 2028. Die Proteste, die seit seiner Festnahme am Mittwoch begonnen haben, zogen Tausende in mehr als ein Dutzend Städte, einschließlich Istanbul und Ankara, auf die Straßen.
Das Innenministerium vermeldete über 340 Festnahmen, davon 343 in Istanbul und in acht weiteren Städten. Innenminister Ali Yerlikaya warnte davor, dass Chaos und Provokationen nicht toleriert werden. Während der Proteste setzte die Polizei in Istanbul Pfefferspray und Gummigeschosse ein; in Ankara und Izmir kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen. Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Proteste als „Straßenterror“ und warnte vor weiteren Ausschreitungen.
Reaktionen in Erding
In Erding äußern sich türkischstämmige Bürger vorsichtig über die Situation, teils aus Angst vor Denunziation. Der Gastronom Oktay Ardak (37) beschreibt die Lage als schwierig, insbesondere im Hinblick auf Präsident Erdogan. Er weist darauf hin, dass es in der Türkei keine Meinungsfreiheit gebe und viele Menschen bereit seien, alles für Erdogan zu tun.
Der 62-jährige Cemal Aydin zeigt sich skeptisch gegenüber den Entwicklungen und betont die Unsicherheit unter den Unterstützern von Imamoglu. Verschiedene Anschuldigungen gegen den Istanbuler Bürgermeister belasten die Situation. Die europäische Presse steht mehrheitlich hinter Imamoglu, was die Lage zusätzlich kompliziert. Ein anonymer 37-jähriger Erdinger spricht von einer Spaltung der Gemeinschaft seit Erdogans Machtübernahme und äußert den Wunsch nach Harmonie sowie einer Rückkehr zur Demokratie in der Türkei.
Die Proteste gegen die Festnahme von Imamoglu werden von der Opposition als Teil einer juristischen Kampagne gesehen, die darauf abzielt, die Wahlchancen der Oppositionellen zu schmälern. Die Staatsanwaltschaft begründet die Festnahme mit Terror- und Korruptionsvorwürfen, was von vielen als Politikum angesehen wird. Die internationale Gemeinschaft äußert Kritik an den Festnahmen, während die Regierung gegen den Vorwurf eines Putsches vorgeht.
Für weitere Informationen zu den Protesten und der Situation in der Türkei besuchen Sie die Artikel von Merkur und ZDF.