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Hannahs Kampf ums Überleben: Intensivbehandlung rettet ihr Leben!

Am 9. Mai 2025 berichtete der Wiesentbote über den Fall der dreijährigen Hannah, die im Februar 2025 an schwerem Atemversagen aufgrund einer Influenza erkrankte. Zu Beginn wurde sie aufgrund eines kleinen Abszesses im Klinikum Chemnitz behandelt. Bei einer Röntgenuntersuchung stellte sich jedoch heraus, dass ihre Lunge keine Gasaustauschfähigkeit mehr aufwies.

Da in Chemnitz die Behandlungsmethode der extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) nicht verfügbar war, wurde ein interdisziplinäres Team des Uniklinikums Erlangen mobilisiert. Dieses Team legte eine Strecke von 250 Kilometern zurück, um Hannah an die ECMO anzuschließen. Nach ihrer Ankunft wurde Hannah auf der Intensivstation in Erlangen behandelt und befindet sich weiterhin auf dem Weg der Besserung.

ECMO und ihre Herausforderungen bei Kindern

Prof. Dr. Heiko Reutter, der Leiter der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin in Erlangen, wies auf die hohe Anzahl an Influenza-Fällen in der Grippesaison 2024/2025 hin. Die veno-venöse ECMO unterstützt die Lunge, indem sauerstoffarmes Blut außerhalb des Körpers oxygeniert wird. Bei Kindern müssen spezielle Herausforderungen beachtet werden, da deren anatomische Strukturen kleiner sind und die ECMO-Anlage erschwert wird. Der Perfusionist Nicola Kwapil wählte daher ein kindgerechtes Transportset für die ECMO-Anlage aus.

Die Behandlung mit ECMO erfordert eine ständige Überwachung der Blutgerinnung und Kreislaufwerte. Nach der ECMO-Therapie benötigte Hannah intensive Sauerstofftherapie und musste das Atmen neu lernen. Prof. Reutter äußerte sich optimistisch über die Regenerationsfähigkeiten von Hannah.

In einer ergänzenden Analyse zum Thema ECMO, veröffentlicht auf PubMed, wird erläutert, dass ECMO eine fortgeschrittene lebenserhaltende Unterstützung für Kinder mit refraktärer Atem- oder Herzinsuffizienz darstellt. Obwohl ECMO in den USA selten eingesetzt wird, ist es bei Atemversagen vergleichbar wichtig wie bei Nieren- oder Herztransplantationen. Die Methode ist komplex, ressourcenintensiv und potenziell lebensrettend, birgt jedoch auch Risiken für kurzfristige Komplikationen sowie langfristige negative Auswirkungen auf die neurodevelopmentalen Ergebnisse.

Die Anwendung von ECMO ist mit Herausforderungen verbunden, insbesondere wenn Evidenz aus der Erwachsenenmedizin oder perinatalen Lungenerkrankungen auf ältere Kinder angewendet wird, wo potenzielle Risiken auftreten können. Kinder, die ECMO überleben, benötigen effektives Screening, Unterstützung und Nachsorge.