Bayern

Fledermäuse in Bayern: Aufwachen nach dem Winterschlaf und ihre Sorgen!

Mit steigenden Temperaturen über 10 Grad erwachen die Fledermäuse in Bayern aus ihrem Winterschlaf. Laut Nicole Meier vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Hilpoltstein kehren die Tiere in ihre Aktivitatsphasen zurück, nachdem sie mehrere Monate in starker Lethargie verbrachte. Vor dem Aufbruch aus den Winterquartieren sind die Fledermäuse hungrig und durstig und benötigen Zeit, um sich zu erholen. Ein plötzliches Abkühlen im April könnte jedoch dazu führen, dass sie erneut in den Winterschlaf zurückkehren.

Spätestens im Mai ziehen die Fledermäuse in ihre Sommerquartiere um, die sich in Dachböden, Kirchtürmen, Mauerspalten und Baumhöhlen befinden. In Bayern sind 25 verschiedene Fledermausarten heimisch, von denen alle als gefährdet gelten. Besonders die Große Hufeisennase ist vom Aussterben bedroht. Historisch gesehen hatten Fledermäuse in den 1950er und 1960er Jahren mit den negativen Effekten von Pestiziden zu kämpfen. Aktuell kämpfen sie zudem, geeignete Sommerquartiere zu finden, da energetische Sanierungen oft Schlupflöcher verschließen.

Lebensweise und Fortpflanzung der Fledermäuse

Die Fortpflanzungszeit der Fledermäuse findet im Herbst statt. Die Weibchen speichern die Samen und befruchten sich im Frühjahr selbst, wobei sie in schlechten Jahren sogar auf eine Schwangerschaft verzichten können. Zwischen Juni und August bringen die Weibchen ihre Nachkommen zur Welt und bilden Wochenstuben zur Versorgung der jungen Fledermäuse. Um den Fortbestand dieser Tiere zu sichern, ist es wichtig, Gärten insektenfreundlich zu gestalten und dauerhafte Beleuchtungen zu vermeiden, indem stattdessen Bewegungsmelder verwendet werden.

Alle heimischen Fledermausarten sind an die Wechsel von Warm- und Kaltperioden angepasst und halten Winterschlaf von Anfang November bis Ende März. Ihre Ernährung basiert ausschließlich auf Insekten, die im Winter nur schwer zu finden sind, weshalb sie im Herbst Winterspeck anfressen müssen. Ungeplantes Aufwachen während des Winterschlafs kann viel Energie kosten und möglicherweise tödlich enden. Beim Winterschlaf senken die Tiere ihre Körpertemperatur auf 3 bis 5 Grad Celsius und minimieren ihren Stoffwechsel. Während dieser Zeit wachen sie gelegentlich auf, um ihren Hangplatz zu wechseln oder um sich besser einzuhüllen.

Bei milden Wetterphasen sind viele Fledermausarten, wie die Wasserfledermaus, aktiv und auf der Suche nach Nahrung oder einem Wechsel des Quartiers zu beobachten. Die Wasserfledermäuse fliegen früh im Oktober in ihre Winterquartiere und überwintern bei stabilen Temperaturen um 8 Grad Celsius. Oftmals überwintern die Fledermäuse in großen Gruppen, um Wärmeverlust zu minimieren und verringern während des Winters ihr Gewicht um rund 30 Prozent. Bei zu häufigem Aufwachen kann es schwer werden, bis zum Frühjahr genügend Energiereserven zu haben.