Freising

Seltene Kegelige Quellschnecke in Attenkirchen entdeckt – Hoffnung für den Naturschutz!

In der Nähe von Attenkirchen in Hallertau wurde eine bedeutende Entdeckung im Bereich der Naturschutzbiologie gemacht: Die Kegelige Quellschnecke (Bythinella conica) wurde nach intensiven Monitoringmaßnahmen des Landschaftspflegeverbands Freising entdeckt. Diese Art ist zwischen 2 und 4 Millimeter groß und zeichnet sich durch ihre kegelartige Form aus. Besonders bemerkenswert ist, dass die Kegelige Quellschnecke auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten geführt wird und ihr Vorkommen nördlich von München äußerst selten ist. Nur an wenigen Stellen sind Populationen dieser Schneckenart bekannt.

Der aktuelle Fund bestätigt einen individuenreichen Bestand in der Region Attenkirchen und gibt Anlass zur Hoffnung für den Erhalt der Art im Landkreis. Quellschnecken gelten als Bioindikatoren ersten Ranges und liefern wichtige Informationen über die Gesundheit von Feuchtbiotopen. Diese Schnecken benötigen klares, nährstoffarmes Wasser und sind empfindlich gegenüber Veränderungen im Wasserhaushalt. Angesichts der Bedrohungen durch den Klimawandel und menschliche Eingriffe sind solche Funde besonders bedeutsam.

Überwachung der Quellhabitate

Manfred Colling, ein Wissenschaftler, der verschiedene Quellhabitate untersuchte, setzte dafür einen Drahtsiebkescher ein. Die Monitoringmaßnahmen sollen nicht nur zur Erhaltung der Kegelige Quellschnecke beitragen, sondern auch die allgemeine Gesundheit der Ökosysteme verbessern. Neben der Kegelige Quellschnecke gibt es in der Region weitere seltene Arten, wie die Bauchige Windelschnecke, die Schmale Windelschnecke und die Zweizähnige Laubschnecke. Die Gesundheitszustände intakter Ökosysteme sind entscheidend für die Wasserqualität und die biologische Vielfalt.

Das Monitoring hat auch wirtschaftliche Aspekte, da intakte Ökosysteme entscheidend zur Bewertung der Wasserqualität beitragen. Die Gemeinden sind gefordert, um die Artenvielfalt zu fördern. Matthias Kern, der Bürgermeister von Attenkirchen, äußerte sich erfreut über den Fund der Kegelige Quellschnecke und betonte die Bedeutung dieser Entdeckung für den Naturschutz.

Während die Entdeckung der Kegelige Quellschnecke in Attenkirchen für lokale Naturschutzinitiativen von großer Bedeutung ist, wird auch in anderen Regionen intensiv an der Erforschung von Quellschnecken gearbeitet. Im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich werden derzeit mehrere endemische Arten untersucht, darunter zwei Quellschnecken, Belgrandiella aulaei und Bythiospeum nocki. Hierbei wird die Herkunft dieser Arten durch morphologische Bestimmung und DNA-Barcoding weiter erforscht, um mehr über ihre Verbreitung und den Schutz dieser einzigartigen Arten zu erfahren, wie das Projekt von abol.ac.at verdeutlicht.

Diese Initiativen unterstreichen die zentrale Rolle der Quellschnecken für die Beurteilung der Wasserqualität und den Erhalt von Feuchtgebieten, die durch Bauarbeiten und andere menschliche Eingriffe bedroht sind.

Für weitere Informationen zur Kegelige Quellschnecke verweisen wir auf den Artikel der Süddeutschen Zeitung und für die Untersuchungen im Nationalpark Kalkalpen auf abol.ac.at, die sich mit Quellschnecken befassen.