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Die Gemeinde Murnau bereitet sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Am 11. März 2025 wird eine neue Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Tengelmann an der Lindenthalstraße in Betrieb genommen. Diese Einrichtung soll Platz für bis zu 50 Personen bieten. Die Inbetriebnahme erfolgt nach erfolgreicher Abnahme der Brandmeldeanlage.
Zusätzlich hat der Landkreis Garmisch-Partenkirchen ein Mehrfamilienhaus in Uffing langfristig angemietet, das ab dem 1. März 2025 belegt werden kann. Angesichts der anhaltenden Flüchtlingssituation ist es wichtig, Wohnraum bereitzustellen, da die Erfüllungsquote zur Aufnahme von Flüchtlingen in vielen Orten im Landkreis im Januar 2025 nur unzureichend war. Garmisch-Partenkirchen, Ettal und Oberau haben die Quote erfüllt, während Murnau mit knapp 50 Prozent und eschenlohe mit über 50 Prozent etwas besser abschnitten. Schwaigen und Spatzenhausen hingegen zeigten mit 3,5 Prozent und 6,4 Prozent eine besonders niedrige Quote.
Weitere Entwicklungen und Herausforderungen
Das Landratsamt plant, das ehemalige Hotel Ludwig in Murnau über den 31. März hinaus als Unterkunft zu nutzen, wobei die Vertragsverhandlungen noch laufen. Auch in Seehausen wird über mögliche Unterbringungskapazitäten verhandelt, wobei die dortige Quote bei etwa 25 Prozent liegt. In Schwaigen könnte im kommenden Haushalt eine Unterkunft eingerichtet werden, während Ohlstadt dem Landratsamt eine Fläche in der Nähe des Gewerbegebiets Mühlmoos angeboten hat, die bereits besichtigt wurde.
In den vielen anderen Gemeinden wie Großweil, Spatzenhausen, Eschenlohe und Riegsee sind derzeit jedoch keine neuen Planungen in Aussicht. Bürgermeister Jörg Steinleitner von Riegsee berichtete, dass zu Beginn des russischen Angriffskriegs 24 Geflüchtete in der Gemeinde lebten, von denen die meisten inzwischen wieder weggezogen sind. Er betonte, dass keine Probleme aufgetreten sind, da die Flüchtlinge privat untergebracht waren, und zeigte sich dankbar, dass alle Flüchtlinge im Landkreis untergebracht werden konnten, ohne die Turnhallen zu belegen.
Außerdem makierte Steinleitner, dass in Riegsee keine geeigneten Flächen für weitere Unterkünfte vorhanden sind und appellierte an die Bürger, private Unterkünfte zu melden. Gleichzeitig übte er Kritik an der Politik und an dem Freistaat Bayern, der nicht von seinen Flächen Gebrauch mache, um die Unterbringung zu unterstützen. Er merkte an, dass größere Kommunen mit besserer Infrastruktur einfacher Flüchtlinge aufnehmen könnten.