Garmisch-Partenkirchen

Künstliche Intelligenz im Betrug: Schockanruf entlarvt Trickbetrüger!

In Garmisch-Partenkirchen wurde ein älteres Ehepaar kürzlich fast Opfer von Trickbetrügern. Die Anruferin gab sich als Tochter des Paares aus und berichtete von einem Autounfall. In der Folge stellte sich eine zweite Stimme als Polizistin vor, die erklärte, dass die Tochter einen Fußgänger überfahren habe. Sie forderte das Paar auf, schnell zum Amtsgericht zu kommen, um die Angelegenheit zu klären.

Rainer B. wurde jedoch misstrauisch und legte auf, bevor sie auf den Betrug hereinfallen konnten. Er vermutet, dass Künstliche Intelligenz (KI) im Spiel war, da die Stimme der Anruferin der ihrer Tochter sehr ähnlich klang. Kriminalhauptkommissar Simon Bräutigam von der Polizei Garmisch-Partenkirchen erklärte, dass bisher keine Fälle von Schockanrufen mit KI bekannt seien und betonte, dass der Aufwand für Kriminelle, um KI für solche Anrufe zu nutzen, zu hoch und nicht lohnenswert wäre.

Präventionsmaßnahmen und Betrugsmaschen

Die Polizei empfiehlt der Bevölkerung, bei verdächtigen Anrufen sofort aufzulegen und die betroffene Person unter ihrer tatsächlichen Nummer zurückzurufen. Zudem rät die Polizei, sich regelmäßig an die Existenz solcher Betrugsmaschen zu erinnern und Informationen zur Prävention bereitzuhalten. Auch [ZDF](https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/betrugsmasche-telefonbetrug-ki-deepfake-100.html) berichtete über ähnliche Vorfälle, bei denen Audio-Deep-Fakes von Kriminellen genutzt werden, um Geld von Opfern zu ergaunern. Diese Methode beinhaltet das Abspielen gefälschter Sprachnachrichten von Verwandten oder Freunden, die um Hilfe bitten, oft unter dem Vorwand medizinischer Behandlungen oder Kautionssummen.

Die Technik zur Stimmfälschung nutzt Künstliche Intelligenz und ist für jedermann zugänglich. Betrüger benötigen lediglich einige Sprachaufnahmen, um eine überzeugende Imitation zu erstellen. Diese Betrugsversuche sind als „Schockanruf“ bekannt, und ein Netzwerk von Telefonbetrügern wurde in Deutschland sowie mehreren Balkanländern zerschlagen, wobei 12 Callcenter und 20 Personen verhaftet wurden.

Um sich vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, empfiehlt die Polizei, sparsam mit persönlichen Daten umzugehen, Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien zu nutzen und sichere, komplexe Passwörter zu verwenden. Auch die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie das Überprüfen von Datenschutzbestimmungen sind wichtige Maßnahmen. Bei Schockanrufen sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen, sofort auflegen und Angehörige unter bekannten Nummern zurückrufen. Die Polizei wird niemals telefonisch um Bargeld oder Wertsachen bitten.