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Am Landgericht Ingolstadt beginnt am 21. Januar 2025 das Verfahren gegen vier Männer, die wegen des Diebstahls eines wertvollen keltischen Goldschatzes aus dem Kelten-Römer-Museum in Manching angeklagt sind. Die Verhandlung wird bis zum 5. Juni 2025 insgesamt 31 Tage dauern. Der Einbruch, bei dem rund 450 Münzen gestohlen worden, erfolgte im November 2022. Der Goldschatz ist etwa 2.100 Jahre alt und hat einen geschätzten Wert von über 1,5 Millionen Euro.
Die Staatsanwaltschaft hat die vier Angeklagten, im Alter zwischen 43 und 51 Jahren, wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Diese wurden im Juli 2023 festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Drei von ihnen stammen aus Schwerin, der vierte aus Berlin. Die Beschuldigten äußerten sich nicht zu den Vorwürfen und sind zudem wegen 30 weiterer Taten angeklagt, darunter Einbrüche in Supermärkte und Tankstellen seit 2014.
Details zum Einbruch und zur Ermittlungen
Der Einbruch im Kelten-Römer-Museum führte zudem zu einem Internet- und Telefon-Ausfall am 22. November 2022, der 13.000 Haushalte betraf. Die Täter schnitten Kabel in einem Verteilerhäuschen der Telekom durch, was zur Deaktivierung der Alarmanlage des Museums führte. Sie setzten einen Störsender ein, um Mobilfunkverbindungen zu unterbrechen und brachen innerhalb von weniger als neun Minuten in das Museum ein, wo sie die wertvollen Münzen entwendeten.
Infolge des Einbruchs wurde die Sicherheitslage im Museum kritisiert: Keine der 15 Kameras war funktionstüchtig, da die Technik veraltet war. Ein DNA-Spur eines der Einbrecher wurde gesichert und half den Ermittlern, eine Verbindung zu den Verdächtigen aus Schwerin herzustellen. Bei der Festnahme eines der Beschuldigten fanden die Ermittler 18 Goldklumpen, die vermutlich aus dem gestohlenen Schatz stammen. Bisher ist der größte Teil des Goldschatzes jedoch unauffindbar.
Der keltische Goldschatz von Manching gilt als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts und wiegt insgesamt 3,7 Kilogramm. Sicherheitsmängel am Tatort führten dazu, dass die Diebe nicht aufgehalten werden konnten, was auch international für Aufsehen sorgte, denn es wurde über mögliche Ausspionierungen anderer Museen berichtet.
Die Staatsanwaltschaft fordert die Einziehung von fast acht Millionen Euro als Schadensersatz, während die Angeklagten auch bei anderen Einbrüchen in den letzten Jahren mit ähnlichen Vorgehensweisen aufgefallen sind, jedoch keine Verbindungen zu organisierten Kriminalitätsstrukturen wie dem Remmo-Clan festgestellt wurden.
Das Verfahren gegen die vier Männer wird mit großem Interesse verfolgt, da der Diebstahl sowohl aufgrund des hohen Wertes der Münzen als auch der kulturellen und wissenschaftlichen Bedeutung erhebliche Aufmerksamkeit auf sich zieht.