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Reichtum und Verantwortung: Sebastian Klein fordert fairere Steuern!

Der 42-jährige Sebastian Klein ist eine einflussreiche Figur in der Welt der Wirtschaft und des sozialen Engagements. Als Mitbegründer der Buchzusammenfassungs-App Blinkist hat er bedeutenden finanziellen Erfolg erzielt, jedoch auf ein Vermögen in Millionenhöhe zugunsten seiner Überzeugungen verzichtet. Klein lebt in seiner Heimat im Allgäu und setzt sich für soziale Gerechtigkeit sowie höhere Steuern für Reiche ein.

In einem Gespräch über seine Lebenseinstellung und finanzielle Prinzipien verriet Klein, dass er sein Geld nicht für persönliche Luxusgüter wie eine Villa verwendet. Stattdessen betont er den Stress, der mit Reichtum einhergeht, und diskutiert die ideale Summe, um glücklich zu sein. Im Rahmen eines familiären Treffens genießt er eine einfache Mahlzeit mit Broten, die vegane Leberwurst und Zimtschnecken enthalten, und beleuchtet damit seine bodenständige Lebensweise.

Engagement für soziale Gerechtigkeit

Klein wurde 2023 als bemerkenswert angesehen, als er seine Anteile an Blinkist für rund 5 Millionen Euro verkaufte und 90 Prozent seines Vermögens an die gemeinwohlorientierte Investmentfirma Karma Capital abgab. Mit Karma Capital engagiert er sich für verantwortungsbewusste Investitionen in Start-ups und gemeinwohlorientierte Medienunternehmen.

Zusätzlich ist Klein Teil der Initiative Taxmenow, die sich für höhere Erbschaftssteuern und die Einführung einer Vermögenssteuer einsetzt. Er kritisiert den politischen Einfluss von Superreichen und weist darauf hin, dass die zunehmende Ungleichheit und Vermögenskonzentration eine Bedrohung für die Demokratie darstellt.

Klein argumentiert, dass große Vermögen stärker besteuert werden sollten, da sie oft in Finanzanlagen angelegt sind und keinen direkten Nutzen für die Gesellschaft bieten. Er ist der Überzeugung, dass eine Reform der Erbschaftssteuer notwendig ist, um die Erbengesellschaft in Deutschland zu verändern.

Seine Sichtweise zu Vermögenssteuern ist pragmatisch: Er glaubt nicht, dass diese Investitionen hemmen, da Superreiche bereits in Finanzanlagen investieren. Klein fordert zudem eine Entlastung der mittleren Einkommen und Unterstützung für kleine Unternehmen. Sein bevorstehendes Buch „Toxisch reich – warum extremer Reichtum unsere Demokratie gefährdet“, das 2025 erscheinen wird, thematisiert diese Anliegen und verdeutlicht seine kritische Haltung gegenüber extremen Reichtum in der heutigen Gesellschaft. In den Diskussionen um diese Themen stellt Klein fest, dass viele Länder ebenfalls Vermögenssteuern haben, und vergleicht die Steuerpflicht mit der Mehrwertsteuer, um zu zeigen, dass auch große Vermögen besteuert werden sollten.