Kulmbach

Klimaschutz vor der Haustür: Kulmbacher Verein pflanzt Bäume für die Zukunft!

Der Verein Schau hin e.V. aus Kulmbach hat sich erneut aktiv für die Aufforstung eingesetzt. Am 17. Januar 2025 pflanzten die Mitglieder unter der Leitung von Försterin Eva Horn im Mainleuser Gemeindewald bei Willmersreuth insgesamt 120 neue Bäume. Diese Aktion zielt darauf ab, einen klimatoleranten Mischwald zu schaffen und so den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzutreten. Die Region leidet zunehmend unter Trockenphasen, Sturmschäden und dem Befall durch Borkenkäfer.

Im Rahmen der Pflanzaktion wurden nicht nur die Bäume selbst gespendet, sondern auch Verbissschutz für die Pflanzen bereitgestellt. Ralf Huhs, der Vorstand des Vereins, hob hervor, dass die Arbeit der Vereinsmitglieder als Herzensangelegenheit angesehen wird. Trotz der steilen Pflanzfläche und des stark bewachsenen Bodens konnten sie sichtbare Ergebnisse ihrer Bemühungen erzielen. Die Wahl fiel dabei auf Roteichen und Linden als zukünftige Baumarten für den neuen Wald.

Waldverlust und Aufforstungsstrategien in Deutschland

Tagesschau berichtet, sind seit 2018 über 500.000 Hektar Waldfläche verloren gegangen. Besonders stark betroffen sind die Fichten im Westerwald, von denen 75 Prozent vernichtet wurden. Monika Runkel, Forstamtsleiterin in Hachenburg, beschreibt die aktuellen Herausforderungen der Wiederbewaldung, die teilweise auf eine abwartende Strategie setzt. An geschädigten Flächen wird Totholz liegen gelassen, um der Natur die Möglichkeit zur Selbstregeneration zu geben. Diese Methode fördert die Bodenfeuchtigkeit und Humusbildung, ohne die Gefahr von Waldbränden zu erhöhen.

Pionierbaumarten wie Birken, Ebereschen und Zitterpappeln wachsen auf diesen Flächen und schaffen ein Mikroklima, welches das Wachstum von stabileren Baumarten wie Buchen und Tannen fördert. Künstliche Pflanzungen werden nur punktuell durchgeführt, um die natürliche Entwicklung nicht zu stören. Runkel sieht ihren Ansatz als Vorbild für die Aufforstung in anderen Regionen und befürwortet eine strategische Neuausrichtung der konventionellen Forstwirtschaft. Der klimaresilientere Wald zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und Stabilität aus, eine Entwicklung, die laut Christopher Reyer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung auch auf neue Baumarten aus trockeneren Regionen ausgeweitet werden sollte.