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Die SPD-Fraktion im Landauer Stadtrat hat den Antrag der Grünen auf eine Anhörung zur Verkehrswende abgelehnt. Der Co-Fraktionsführer Florian Maier betont, dass ausreichend Daten vorliegen, um die Verkehrspolitik in Landau zu diskutieren. Dabei kritisiert er die stagnierende Entwicklung des Radverkehrs und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Thema während der Amtszeit des Verkehrsdezernenten Hartmann. Insbesondere seit der Amtszeit von Maximilian Ingenthron sei der Radverkehrsanteil unverändert geblieben. Maier kritisiert zudem die Verwaltung für die Aussage, dass der Erhebungszeitraum zu lange zurückliege.
Zusätzlich wurde die Einführung des Landau-Takts im Jahr 2022 erwähnt, dessen Erfolgsbilanz jedoch als bescheiden eingestuft wird. Maßnahmen wie die Einführung von Einbahnstraßen rund um den Weißquartierplatz sowie der gegenläufige Radverkehr in einigen Einbahnstraßen wurden bereits vor oder zu Beginn des Erhebungszeitraums eingeführt, was die Diskussion über die Fortschritte in der Verkehrswende weiter kompliziert.
Untersuchung der Verkehrswende
Parallel zu den politischen Auseinandersetzungen haben Wissenschaftler der TU Dresden die Modal-Split-Untersuchung 2023 durchgeführt. Diese zeigt, dass aus den Ergebnissen keine Rückschlüsse auf die Erfolge der Landauer Verkehrspolitik gezogen werden können. Im Gegensatz dazu präsentieren die Grünen in ihrem Bericht die Erfolge der Verkehrspolitik der letzten fünf Jahre (2019 bis 2024).
Das Ergebnis dieser Untersuchung weist auf einen Anstieg des Umweltverbunds im Binnenverkehr von 61% im Jahr 2018 auf 68% hin. Außen Landaus stieg der Anteil von 48% auf 57%. Der Autoverkehr nahm im Binnenverkehr um sieben Prozentpunkte ab, insgesamt sogar um acht Prozentpunkte. Zu den Maßnahmen, die zu diesen Entwicklungen führten, gehören der Ausbau des Bussystems, eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt sowie ein verbesserter Radweg-Bau. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass das Stadtbussystem deutlich verbessert wurde und die Einführung der Flexline Ende 2022 zur Anhebung der Zeitkarteninhaber von 12% auf fast 20% beigetragen hat.