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Am 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche Geiseln von der Hamas entführt. In einem bedeutenden Schritt zur Deeskalation wurden am vergangenen Samstag zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Diese Geiseln wurden von vermummten und bewaffneten Kämpfern der Hamas auf einer Bühne vorgeführt und anschließend an das Internationale Rote Kreuz übergeben. Ein weiterer Mann soll später am Tag aus der Geiselhaft entlassen werden.
Im Gegenzug plant Israel die Freilassung von über 180 palästinensischen Gefangenen. Dies ist Teil eines umfassenderen Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas. Am Donnerstag wurden bereits acht Hamas-Geiseln freigelassen, darunter zwei Deutsch-Israelis, eine israelische Soldatin und fünf thailändische Arbeiter. Laut israelischen Angaben sind acht der Geiseln tot, weshalb es derzeit nur um die Überführung ihrer sterblichen Überreste geht.
Details zur Vereinbarung und den Geiselbefreiungen
Die Vereinbarung sieht vor, dass in der ersten Phase insgesamt 33 Geiseln freikommen, im Austausch für fast 2.000 Palästinenser aus israelischer Haft. Das israelische Militär wird sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Zuerst sollen weibliche Geiseln, Minderjährige und Männer über 50 Jahren freigelassen werden. Israel hat angekündigt, für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene freizulassen, für jede Soldatin 50.
Die Freilassung der Geiseln und die damit verbundene Waffenruhe sollen am 19. Januar 2025 in Kraft treten und mindestens sechs Wochen dauern. Am 7. Oktober 2023 wurden insgesamt 251 Geiseln aus Israel nach Gaza verschleppt, von denen 94 sich derzeit noch in Gefangenschaft befinden. Die israelische Armee verlautbarte, dass bereits 34 Geiseln tot sind. Unter den Geiseln befinden sich auch eine „niedrige zweistellige Anzahl von Personen mit Deutschlandbezug“.
Die Vereinbarung zur Waffenruhe ist die erste ihrer Art seit mehr als einem Jahr und bedarf der Zustimmung des israelischen Sicherheitskabinetts sowie der الحكومة. Für diesen Donnerstag ist eine Sitzung des israelischen Parlaments angesetzt, um dem Deal zuzustimmen. Intensiven Verhandlungen waren in den vergangenen Monaten vorausgegangen, bei denen Katar, die USA und Ägypten eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Die Nachricht von der Einigung führte zu Jubel in Israel und im Gazastreifen und wird als bedeutender Schritt in den Bemühungen um humanitäre Hilfe und die Rückkehr der Geiseln betrachtet. Die Details dieser Vereinbarung sind noch nicht vollständig geklärt, aber die Gespräche bezüglich der zweiten Phase sollen 16 Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe beginnen.