Landsberg am Lech

Vorsicht, Jogger! Mäusebussarde verteidigen ihre Brut im Lechpark

Die Brutsaison der Mäusebussarde hat in Landsberg am Lech begonnen. Das städtische Forstamt weist Besucher des Lechparks Pössinger Au und Zehnerhof bis Juni auf erhöhte Wachsamkeit hin. In beiden Gebieten brüten die Greifvögel seit März und zeigen ein wachsendes Schutzverhalten gegenüber ihrer Brut. Menschen in der Nähe ihrer Nester gelten für die Vögel als potenzielle Bedrohung.

Angriffe auf Passanten sind eine natürliche Verteidigungsreaktion, die vor allem schnell bewegte Personen wie Jogger, Radfahrer und Spaziergänger betrifft. Historisch gesehen gab es bereits einige Vorfälle in der Pössinger Au, allerdings sind nur „eine Handvoll konkreter Vorfälle“ bekannt. Die Stadt Landsberg hat daher einen Aufruf zur Vorsicht gestartet, um mögliche Konflikte mit den Vögeln zu vermeiden.

Verhaltensweisen und Schutzmaßnahmen

Besucher sollten sich darauf einstellen, dass Mäusebussarde in einem Umkreis von rund 100 Metern um ihren Horst aggressiv reagieren können. Obwohl bisher in diesem Jahr noch keine Attacken gemeldet wurden, empfiehlt Angelika Urbach, Sprecherin des Forstamts, einige Schutzmaßnahmen. Dazu gehören langsames Gehen und das Tragen von Kopfbedeckungen. Bei einem Angriff ist es ratsam, die Arme hochzunehmen oder einen Regenschirm über dem Kopf zu halten und sich vorsichtig, aber zügig zu entfernen. Die Stadt appelliert an alle, ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber den Tieren an den Tag zu legen, da Mäusebussarde durch die EU-Vogelrichtlinie streng geschützt sind.

Zusätzlich zu den Warnungen aus Landsberg gibt es allgemeine Hinweise zu Mäusebussard-Attacken. Laut dem [LBV](https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/konflikte-mit-tieren/maeusebussardattacken/) häufen sich im Frühsommer Meldungen über solche Angriffe, die jedoch nicht aus Aggressivität, sondern zur Verteidigung der Brut erfolgen. Es wird festgestellt, dass nur eine kleine Minderheit der bayerischen Mäusebussard-Paare aggressives Verhalten zeigt und echte Verletzungen bei Angriffen selten sind. Kritische Phasen für Attacken sind insbesondere die Zeit, wenn die Jungvögel den Horst verlassen.

Die Brutsaison beginnt in der Regel mit dem Legen der Eier von Anfang bis Mitte April, während die Jungvögel nach etwa fünf Wochen schlüpfen. Sie verlassen den Horst nach sechs bis sieben Wochen, wobei die kritische Phase für Angriffe von Anfang Juni bis Juli andauert.

Für den Schutz vor Angriffen wird empfohlen, langsame Bewegungen im Umfeld des Horsts zu machen und einen Abstand von etwa 100 Metern einzuhalten. Bei einer Attacke sollte man den Vogel zuwenden und einen Stock oder Regenschirm hochhalten. Die Zunahme an Angriffen wird mit den steigenden Freizeitaktivitäten in der Natur in Verbindung gebracht, nicht mit einem aggressiveren Verhalten der Vögel.