Main-Spessart

Baustelle Klinikumbau in Main-Spessart: Fortschritt oder Stillstand?

Am 3. Januar 2025 wird über den aktuellen Stand des Neubaus des Klinikums Main-Spessart berichtet. Bei der Projektleitung gab es zuvor positive Fortschritte, die jedoch durch die jüngsten Entwicklungen in den Hintergrund gerückt sind. Während der Grundsteinlegung im September herrschte noch eine festliche Stimmung, jedoch wurde im Werkausschuss des Kreistags am 11. Dezember deutlich, dass der Rohbau hinter dem Zeitplan liegt. Als Grund für die Verzögerung wird die beauftragte Firma Riedel Bau AG genannt, die die Arbeiten schleifen lässt. Ein Sachverständiger des Landkreises hat diese Verzögerungen bestätigt, und es bestehen bereits vorher Bedenken bezüglich der geringen Anzahl an Arbeitern auf der Baustelle.

Besonders auffällig ist, dass der Kreistag die Probleme öffentlich ansprach, was in solchen Fällen eher unüblich ist. Der Auftrag für den Rohbau, der ein Volumen von 22 Millionen Euro umfasst, wurde an die Riedel Bau AG vergeben. Das Unternehmen selbst führt Störungen und geänderte Leistungen an, die zu einer Verschiebung des Fertigstellungstermins führen könnten. Die Baustelle soll nach einer Weihnachtspause am 7. Januar wieder fortgeführt werden, wobei die Verzögerungen potenzielle Auswirkungen auf die weitere Terminplanung haben könnten. Erste Ausbaumaßnahmen, darunter Außenfenster und -türen, sind für das Frühjahr geplant und werden mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Trotz der Herausforderungen liegt das Projekt bislang noch im Kosten- und Zeitrahmen.

Gesundheitspolitische Herausforderungen

Zusätzlich plant das Klinikum, Anpassungen der Betriebsstruktur aufgrund gesundheitspolitischer Vorgaben im Rahmen der Krankenhausreform vorzunehmen. Diese Reform wird als gefährdend für die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Deutschland wahrgenommen, was durch eine Analyse der Vebeto GmbH belegt wird. Die Studie zeigt, dass die Reform zu Abteilungs- und Standortschließungen führen könnte, insbesondere in schlecht versorgten Regionen, während die Mehrheit der Deutschen Engpässe in der Gesundheitsversorgung befürchtet und wenig Vertrauen in die Reform hat, wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) berichtet.

Die Reform könnte erhebliche Erlösverluste bei steigenden Fallzahlen zur Folge haben, wodurch die Versorgungskapazitäten nicht erhöht werden. Simulationen deuten darauf hin, dass etwa 50% der umverteilten Patienten an Standorte mit massiven Erlösverlusten verteilt werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass 60% der Regel- und Schwerpunktkrankenhäuser glauben, die neuen Personalvorgaben nicht erfüllen zu können. Darüber hinaus könnten Schließungen kleinerer und mittelgroßer Klinikstandorte bevorstehen, was nicht durch die Landeskrankenhausplanung verhindert werden kann. Die DKG fordert eine Überprüfung der Reform im Vermittlungsausschuss des Bundesrats.

Insgesamt handelt es sich um eine komplexe Situation in der Gesundheitsversorgung, die durch zahlreiche Baustellen, wie den Neubau des Klinikums, aber auch durch die Herausforderungen der aktuellen Krankenhausreform geprägt ist.