Main-Spessart

Zukunft der Notunterkunft in Marktheidenfeld: Was passiert jetzt?

Am 11. Februar 2025 informierte das Landratsamt über die aktuelle Situation der Notunterkunft in Marktheidenfeld. Der Mietvertrag für das ehemalige Klinikgebäude, das seit über zwei Jahren als Notunterkunft dient, endet am 31. März. Bis zu diesem Datum sollen die dort untergebrachten Flüchtlinge in dezentrale Unterkünfte des Landkreises umziehen. Ende Januar lebten 55 Personen in der Notunterkunft, darunter 34 Männer, 2 Frauen, 17 unbegleitete Minderjährige und 3 Kinder. Neuankömmlinge aus einer Ankereinrichtung in Geldersheim wurden zunächst in dem Gebäude an der Baumhofstraße untergebracht.

Die Flüchtlinge stammen aus verschiedenen Nationen, darunter die Ukraine, Afghanistan, Syrien, Somalia, Iran und die Türkei. Ein Anstieg der Flüchtlingszahlen Ende 2023/Anfang 2024 führte zur Überlastung der Notunterkunft, was den Landkreis veranlasste, Turnhallen in Lohr, Marktheidenfeld und Karlstadt in Notunterkünfte umzuwandeln. Bis zum 31. Dezember 2021 war die geriatrische Rehabilitation im Klinikgebäude untergebracht, das aufgrund der Corona-Pandemie seit 2020 sporadisch geschlossen war.

Gespräche über Nachnutzung

Ursprünglich hatte Landrätin Sabine Sitter angenommen, dass die Notunterkunft nur etwa acht Wochen genutzt werden würde, letztlich blieb sie jedoch fast drei Jahre als solche aktiv. In Gesprächen mit dem Caritasverband Main-Spessart wird eine mögliche Nachnutzung des Gebäudes erörtert. Der Caritasverband plant unter anderem eine ambulante Jugendpflege für unbegleitete minderjährige Ausländer. Ende Januar waren im Landkreis 51 unbegleitete minderjährige Ausländer registriert.

Wie [main-spessart.de](https://www.main-spessart.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv-2016/1027.Fluechtlingshilfe-im-Landkreis-Main-Spessart-8211-haupt–und-ehrenamtlich-Teil-1.html) berichtete, spürt der Landkreis Main-Spessart seit Juli 2022 die Auswirkungen der internationalen Flüchtlingskrise. Landrat Thomas Schiebel ist von der Regierung von Unterfranken beauftragt worden, Unterkünfte als Erstaufnahmeeinrichtung bereitzustellen. Der Landkreis ist zurzeit für rund 1200 Asylbewerber verantwortlich und sorgt für deren Unterbringung sowie für medizinische Versorgung und Auszahlung von Taschengeld.

Die Aufgaben werden vom Amt für Soziale Angelegenheiten wahrgenommen, während das Asylverfahren beim BAMF läuft. Neue Mitarbeiter wurden in allen beteiligten Ämtern des Landratsamts und im Jobcenter Main-Spessart angestellt, um die Flüchtlinge besser zu unterstützen. Die Caritas hat zudem zusätzliche Stellen für die Flüchtlingsberatung geschaffen, um individuelle Unterstützung zu bieten und den Flüchtlingen bei der Integration zu helfen.