
In der Region Rosenheim, Traunstein und Mühldorf haben Handwerksbetriebe mit einer schwächelnden Konjunktur zu kämpfen. Laut der Handwerkskammer für München und Oberbayern meldeten lediglich 15 % der Betriebe gestiegene Auftragseingänge. Im Jahr 2024 erreichte das oberbayerische Handwerk einen Umsatz von rund 50,7 Milliarden Euro, was nach Abzug der Preissteigerungen einem realen Minus von bis zu 5 % entspricht.
Zusätzlich zeigen die Ausbildungszahlen im Handwerk ein Nachholbedarf, da in fast jedem Gewerk dringend Auszubildende gesucht werden. Die beliebtesten Handwerksberufe in der Region sind Kfz-Mechatroniker mit 689 Auszubildenden, gefolgt von Elektronikern (443), Anlagenmechanikern (362) und Schreinern (302). Weitere Berufe in den „Top Ten“ sind Zimmerer, Automobilkaufmann, Augenoptiker sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker.
Verdienstmöglichkeiten und Gehaltsspannen
Die Gehälter variieren stark in den unterschiedlichen Handwerksberufen. Das höchste Durchschnittsgehalt weist der Land- und Baumaschinenmechatronikmeister mit etwa 4.200 Euro auf, gefolgt von Elektronikern (4.156 Euro) und Anlagenmechanikern (3.776 Euro). Das Einstiegsgehalt in diesen Berufen liegt bei rund 3.500 Euro. Um zu den Top 25 % der genannten Berufe zu gehören, muss man mindestens 5.000 Euro brutto im Monat verdienen. Demgegenüber stehen das niedrigste Durchschnittsgehalt bei etwa 2.500 Euro für Augenoptiker und 3.000 Euro für Schreiner.
Interessanterweise gibt es bei den Gehältern des Automobilkaufmanns die größte Gehaltsspanne: Das Einstiegsgehalt beläuft sich auf circa 3.900 Euro, während das Potenzial bis zu 5.500 Euro reicht. In Einzelfällen sind sogar Gehälter von 10.000 Euro im Monat möglich. Auffällig ist zudem, dass Frauen im Durchschnitt rund 200 Euro weniger verdienen als Männer in Handwerksberufen, jedoch kaum geschlechtliche Unterschiede beim Einstiegsgehalt für Mitarbeiter unter 25 Jahren bestehen.
Ausblick für die Handwerksbetriebe
Die Erwartungen der Betriebe in Oberbayern sind auf Grund der geringen Anzahl an Auszubildenden und fehlenden Wachstumsimpulsen pessimistisch. Nur 5 % der Betriebe rechnen mit einer Besserung im ersten Quartal, während ein Drittel von einer Verschlechterung ausgeht. Dies zeigt einen dringenden Bedarf an Maßnahmen zur Stärkung des Handwerks in der Region.
Die allgemeinen Handwerkszahlen in Deutschland werden durch die Statistischen Ämter erfasst, welche Informationen über die Anzahl der Unternehmen, die tätigen Personen und den Umsatz in den Betrieben bereitstellen. Diese Zahlen sind bedeutend für die Analyse und Entwicklung des Handwerks in der Region und darüber hinaus.
Diese Erkenntnisse untermauern die Herausforderungen und Trends im Handwerk, welche sowohl lokale als auch nationale Bedeutungen haben.