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Kostenexplosion im Bauwesen: Taufkirchen-Vils spart fast eine Million Euro!

Der Bau des Kinder- und Ärztehauses an der Gutswiese in Taufkirchen (Vils) schreitet voran. Laut einer aktuellen Kostenschätzung sinken die Projektkosten von fast 11 Millionen Euro auf knapp 10 Millionen Euro. Diese Information wurde von der Projektleiterin Katharina Bach von Haindl sowie den beteiligten Architekten aus München bestätigt.

Hintergrund für die Kostensenkung sind steigender Wettbewerbsdruck in der Baubranche, der zu besseren Preisen führt. Die Einsparungen in der Kostengruppe 300, die Bauwerk und Baukonstruktion umfasst, belaufen sich auf knapp 720.000 Euro und liegen damit um 12,24 Prozent unter der ursprünglichen Kostenberechnung. Auch die Kostengruppen 400 (technische Anlagen) und 500 (Gestaltung der Freiflächen) spielen eine Rolle bei der Kostenentwicklung.

Bedenken und Einschätzungen

Thomas Wimmer vom Bauamt äußerte ebenfalls Bedenken bezüglich der Estricharbeiten. Projektleiterin Bach zeigte sich jedoch zufrieden mit den ausgewählten Firmen und glaubt, dass eventuelle Verzögerungen kompensierbar sind. Die endgültige Entscheidung des Gemeinderats steht noch aus, insbesondere für die Freianlagen des Projekts. Die Fertigstellung des Kinder- und Ärztehauses ist für das Frühjahr des nächsten Jahres geplant.

Parallel zu einem weiteren Thema der Baukostenentwicklung berichtete das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) im Juni 2023 über eine Umfrage, die sich mit den Preisveränderungen bei Bauleistungen von Mai 2023 bis Mai 2024 befasste. Diese Umfrage ergab signifikante Preissteigerungen in verschiedenen Bauleistungen, wie zum Beispiel für Maurerarbeiten und Betonarbeiten, die zwischen 111 und 117 Prozent lagen.

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die Gesamtkosten von Bauprojekten seit 2024 auf einem hohen Niveau sind, wobei Bauleistungen sich von 2015 bis 2023 um rund 60 Prozent verteuert haben. Die Gründe für diese Entwicklung liegen in steigenden Grundstückskosten, Löhnen und Energiekosten. Insbesondere die Bauzinsen haben sich von Januar 2022 bis November 2023 verdreifacht, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Bauprojekte weiter belastet.

Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von Merkur und bki.de.