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Leitstern der Industrie: Landrat besucht Europas größte Kartonmaschine in Schrobenhausen

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde der Kontakt zwischen der Verwaltung und der Industrie weiter gefestigt. Ein Unternehmensbesuch von Landrat Peter von der Grün brachte die Leipa-Gruppe in den Fokus, die in Schrobenhausen Papier, Spezialpapiere und Kartonagen herstellt. Die Leipa-Gruppe hat sich durch ihren starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement hervorgetan und wird von Landrat von der Grün als Aushängeschild des Landkreises bezeichnet.

In einem Schlüsselschritt plant das Unternehmen den Bau eines neuen Gaskraftwerks, das eine alte Kohleanlage sowie einen stillgelegten Erdölkessel ersetzen soll. Werkleiter Robert Schiefner hervorhebt, dass dieser Schritt essenziell für die Dekarbonisierung des Unternehmens sei. Laut von der Grün erfolgt die Inbetriebnahme des Gaskraftwerks planmäßig, unterstützt durch eine reibungslose Genehmigung vom Landratsamt.

Besuch der größten Kartonmaschine Europas

Das Highlight des Besuchs war die Besichtigung der größten Kartonmaschine Europas, die beeindruckende 350 Tonnen Material pro Tag produziert. Die Produktionspalette umfasst Graukarton, Weiß- und Braunkarton sowie flexible Verpackungen, die primär für die Pharma- und Lebensmittelbranche bestimmt sind. Die Produktion in Schrobenhausen läuft üblicherweise rund um die Uhr, auch wenn Hochwasser im Juni erhebliche Schäden in zweistelligem Millionenbereich verursachte, was nur zu einer kurzen Zwangspause von zwei Wochen führte.

Ein weiteres wichtiges Thema für die Leipa-Gruppe ist die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Landrat von der Grün hat Unterstützung durch den Ausbildungskompass des Landkreises zugesichert. Zudem betont er die entscheidende Rolle der Unternehmen im Landkreis und bietet umfassende Unterstützung an.

Im Zusammenhang mit den aktuellen Herausforderungen der Industrie ist auch die Dekarbonisierung von großer Bedeutung. Die Industrie in Deutschland, insbesondere das verarbeitende Gewerbe und die Bauwirtschaft, hatte im Jahr 2021 eine Bruttowertschöpfung von 755 Milliarden Euro und beschäftigte rund 10 Millionen Erwerbstätige. Letztere war zu etwa 24% für die Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich, wie [bmwk.de](https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/dekarbonisierung-der-industrie.html) berichtet. Um die ehrgeizigen Ziele des novellierten Klimaschutzgesetzes zu erreichen, das bis 2030 eine Reduktion der THG-Emissionen um ein Drittel vorsieht, sind grundlegende Transformationen in den Produktionsprozessen erforderlich.

Die Bundesregierung setzt bei diesen Veränderungen auf marktwirtschaftliche Instrumente wie CO2-Bepreisung und europäische Emissionshandelssysteme. Ein verlässlicher Rahmen soll Investitionen in klimafreundliche Technologien fördern, was auch Leipa bei ihrem Vorhaben zur Dekarbonisierung unterstützen könnte.