Passau

Starker Aufruf zur Einheit: Bischof Oster und die Zukunft der Synodalität!

In einem Vortrag in Burghausen hat Bischof Stefan Oster seine Vision einer synodalen Kirche im Bistum Passau vorgestellt. Er betonte die Wichtigkeit, verstärkt an dieser Form der Kirche zu arbeiten und wies auf verschiedene Maßnahmen hin, die im Rahmen des synodalen Weges umgesetzt werden sollen.

Besondere Punkte sind die Einübung der Methode „Gespräch im Hl. Geist“ auf lokaler und diözesaner Ebene sowie die Weiterbildung in Synodalität für Haupt- und Ehrenamtliche. Darüber hinaus soll die Synodalität in Prozessen zur Bildung der Pastoralräume berücksichtigt und gelebt werden. Oster plante auch, die Synodalität als Bestandteil der Neugestaltung der Visitation zu integrieren und die Einbeziehung der Gemeindeberatung voranzutreiben. Er stellte außerdem Fragen zu einer synodalen Gestaltung der verschiedenen kirchlichen Gremien, wie Pfarrgemeinderat und Diözesanrat, und erwog mögliche Veränderungen der Strukturen innerhalb der Kirche.

Einheit und Herausforderungen

Bischof Oster äußerte Skepsis hinsichtlich der Einheit der Bischöfe in Deutschland und berichtete von seinen Erfahrungen in Frankfurt, wo er eine Abweichung von der papstlichen Vorstellung von Synodalität wahrnahm. Er betonte, dass bestimmte Themen nicht einfach zur Abstimmung gestellt werden sollten und dass Wahrheiten nicht einfach „freigegeben“ werden dürften. In diesem Zusammenhang hob er die Balance zwischen Wahrheit und Liebe hervor und stellte fest, dass Geduld bei der Wahrheitsfindung notwendig sei.

Er nahm auch an der dritten Etappe der Weltsynode im Oktober 2023 teil, die in Rom unter dem Leitwort „Für eine synodale Kirche“ stattfand. In einem Interview äußerte Er besorgniserregende Gedanken zu der gespaltenen Bischofskonferenz in Deutschland. Zudem verweigerte er die Teilnahme am Synodalen Ausschuss, um die Einheit mit Rom zu bewahren und betonte die Notwendigkeit, den deutschen Synodalen Weg in den weltkirchlichen Prozess einzuordnen.

Oster sprach von ermutigenden Stimmen aus der Weltsynode und einem Austausch mit Erzbischof Stanisław Gądecki. Er betonte jedoch auch die unterschiedlichen kirchlichen Situationen in Deutschland und Polen sowie die Polarisierung unter den Bischöfen. In Bezug auf die Sexualmoral plädiert er für eine tiefgehende theologische Auseinandersetzung und sieht die Bedeutung der Neuevangelisierung und der persönlichen Christusbeziehung als zentral an.

Die Weltsynode wurde von Papst Franziskus als ernsthaft beschrieben, wobei er die Wichtigkeit eines geschützten Raums hervorhob, um politisches Sprechen zu vermeiden. Bischof Oster berichtete von einer positiven weltkirchlichen Erfahrung und der Verabschiedung eines umfassenden Papiers. Er sieht dringenden Handlungsbedarf, um konkrete Vorschläge für die nächsten Schritte zu entwickeln und dabei die Bedürfnisse bedürftiger Menschen und die Förderung des Glaubens in den Mittelpunkt zu stellen.

Der Abend in Burghausen wurde als offen, informativ und kurzweilig beschrieben.