KelheimRegensburg

Krise im Caritas-Krankenhaus: OP-Bereich geschlossen und Chefin gefeuert!

Das Caritas-Krankenhaus St. Lukas in Kelheim sieht sich mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert. Vor etwa drei Jahren eingegangen, wurde eine „strategische Partnerschaft“ mit Caritas Regensburg begründet, um die Klinik zu stabilisieren. In diesen Plan war auch das Beratungsunternehmen Oberender integriert, dessen Managementvertrag nun jedoch vorzeitig beendet wurde, wie Merkur berichtet. Die Situation der Klinik hat sich mittlerweile verschlechtert, und die aktuelle Geschäftsführerin Sabine Hehn wurde entlassen.

Zusätzlich wurde der Operationsbereich des Krankenhauses für einen Zeitraum von vier Wochen wegen „dringender Umbauarbeiten“ geschlossen. Claudia Eder, die bislang Prokuristin war, übernimmt die Rolle der neuen Geschäftsführerin. Laut Regensburg Digital wurden sämtliche geplante Operationen in diesem Zeitraum abgesagt, die stationäre Versorgung jedoch weiterhin sichergestellt.

Probleme mit der bisherigen Zusammenarbeit

Die Probleme im OP-Bereich sind nicht neu. So gab es laut interner Hinweise von Mitarbeitenden bereits seit über 40 Jahren Sanierungsbedarf. Ein Sanierungskonzept in Höhe von 40 Millionen Euro war bei der Übernahme der Caritas im Jahr 2022 vorhanden, verschwand jedoch mit der Ernennung von Hehn zur Geschäftsführerin im Juli 2022. Das von Oberender vorgelegte „Zukunftskonzept“ sah lediglich eine Umsetzung mit drei Operationssälen vor, während zentrale Abteilungen wie Urologie und Geriatrie fehlten.

Kritik richtete sich außerdem gegen Hehns Führungsstil, der zu zahlreichen Abgängen von Führungskräften führte. Hygieneprobleme im OP-Bereich sind ebenfalls auf unqualifiziertes Reinigungspersonal zurückzuführen. Der Trägerwechsel hat auch die Planung eines Neubaus stark beeinträchtigt, sodass unklar bleibt, ob eine Zusammenarbeit mit externen Operateuren ohne neuen OP-Bereich tragfähig ist.

Der Landkreis trägt das volle Kostenrisiko der eingegangenen Partnerschaft, während Caritas die Entscheidungsgewalt über die Durchführung der Maßnahmen behält. Die fehlende Transparenz über die Kosten und die Ergebnisse des Engagements von Oberender wirft weitere Fragen auf. In der Vergangenheit hat die Oberender AG auch in anderen Kliniken, wie etwa in Ingelheim, negative Erfahrungen hinterlassen.