BayernKronach

Revolution in der Lehrerbildung: Zukunftsorientierte Konzepte für Bayern!

Eine Expertenkommission hat kürzlich Vorschläge zur Verbesserung der Lehrerbildung in Bayern vorgestellt. Das Ziel ist es, zukünftige Lehrkräfte besser auf die Herausforderungen im Klassenzimmer vorzubereiten. Martin Huber, der Vorsitzende der Kommission, hebt hervor, dass es notwendig ist, das Lehramtsstudium attraktiver für junge Menschen zu gestalten. Dabei wird deutlich, dass viele Absolventen sich mit Herausforderungen wie der Heterogenität der Schülerschaft, Digitalisierung und Inklusion überfordert fühlen.

Die Ausbildung soll praxisbezogener und kompetenzorientierter gestaltet werden. Um dies zu erreichen, wird angestrebt, die verschiedenen Ausbildungsabschnitte an der Universität und im Referendariat enger zu verzahnen. Zudem ist eine Verbesserung der Betreuung im Praxisteil der Ausbildung vorgesehen, wie Frankenpost berichtete.

Digitalisierung in der Lehrerbildung

Digital Bildung spielt eine immer wichtigere Rolle für Lehrkräfte, um Schüler im Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen. Lehrkräfte müssen sowohl im Studium als auch in ihrer Weiterbildung lernen, kritisch und reflexiv mit digitalen Medien umzugehen. Diese digitalen Medien sollen ergänzend zu traditionellen Methoden im Unterricht eingesetzt werden. Die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ fördert seit 2020 innovative Maßnahmen zur Digitalisierung in der Lehrerbildung.

Projekte entwickeln digital unterstützte Lehr-Lern-Konzepte, die sowohl in der Lehramtsausbildung als auch in der Fortbildung erprobt werden. Ein Beispiel dafür ist das Projekt CODIP der Leuphana Universität Lüneburg, das Lehrkonzepte in verschiedenen Fächern entwickelt hat. Diese Lehr-Lern-Konzepte sind als Open Educational Resources (OER) auf dem OER-Portal „twillo“ verfügbar. Daneben kommen elektronische Tagebücher und Feedback-Tools wie das „e-Portfolio p:ier“ zum Einsatz, um die Reflexion von Praxisphasen zu unterstützen.

Der Einsatz von Eye-Trackern ermöglicht die Analyse von Lese- und Lernverhalten, während digitale Schulbücher individuelles Lernen fördern sollen. Videos bieten Lehrkräften die Möglichkeit, Unterrichtsabläufe zu analysieren und verschiedene Perspektiven zu betrachten. Weiterhin entstand im Projekt „Dealing with Diversity“ ein Meta-Videoportal an der Universität Münster, an dem neun weitere Projekte beteiligt sind. Das Verbundprojekt „Communities of Practice NRW“ zielt darauf ab, digitale Kompetenzen in der Lehrerbildung zu fördern.

Die Schulschließungen während der Corona-Pandemie haben den dringenden Bedarf an digitaler Unterrichtskompetenz verdeutlicht. Im Rahmen des Projekts „Zukunftsstrategie Lehrer*innenbildung“ an der Universität zu Köln wurde die Fortbildung „eTeaching Expert“ angeboten. Außerdem unterstützte das Projekt „#LernenVernetzt“ Lehrkräfte während der Corona-Maßnahmen durch Lehramtsstudierende, wie die Webseite der Qualitätsoffensive Lehrerbildung darstellt.