
Die evangelische Erwachsenenbildung in Rosenheim wird unter der Dietrich-Bonhoeffer-Akademie – Evangelisches Bildungswerk gGmbH gebündelt. Diese Initiative zielt darauf ab, ein umfassendes Bildungsangebot für Interessierte zu schaffen. Anlässlich dieser Bündelung fand ein Podiumsgespräch zum Thema „Bildung der Zukunft“ statt, bei dem zentrale Aspekte der Bildungslandschaft erörtert wurden.
Dagmar Häfner-Becker, Dekanin des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Rosenheim, betonte die fundamentale Bedeutung der Bildung für die gesellschaftliche Teilhabe. Das Programm der Dietrich-Bonhoeffer-Akademie richtet sich an ein breites Publikum und bietet sowohl berufliche Fortbildungen als auch Kurse für Ehrenamtliche und interessierte Bürger an. Dr. Andreas Dexheimer, Vorstand der Diakonie Rosenheim, hob hervor, dass Bildung den Menschen hilft, sich in einer komplexen Welt besser zurechtzufinden.
Positive Resonanz auf Bildungsinitiative
Bei dem feierlichen Auftakt waren Podiumsgäste aus verschiedenen Bildungsbereichen eingeladen. Christiane Elgass, Schulleiterin des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Rosenheim II, sprach über die befreiende Wirkung von Bildung. Die Teilnehmer waren sich einig, dass sich die Bildungslandschaft in den kommenden Jahren verändern wird. Andreas Nickel, Programmchef des Funkhaus Rosenheim, unterstrich die Notwendigkeit, Menschen im Umgang mit Informationen auszubilden.
Ein kritischer Punkt, der angesprochen wurde, waren die Social-Media-Verbote für Minderjährige. Die Podiumsgäste plädierten für mehr Unterstützung im Umgang mit sozialen Medien. Bianca Stein-Steffan, Leiterin der Volkshochschule Rosenheim-Inntal, äußerte Bedenken zur Kontrolle solcher Verbote, während Wolfgang Hauck, Kulturreferent der Stadt Rosenheim, vorschlug, Ressourcen zur Unterstützung junger Menschen zu nutzen. Prof. Dr. Christian Albrecht, Professor für Praktische Theologie, fasste zusammen, dass Bildung ein kontinuierlicher Prozess ist.
Das evangelische Dekanat und das Diakonische Werk Rosenheim (DWRO) bündeln ihre Bildungsarbeit in der Dietrich-Bonhoeffer-Akademie, die künftig alle evangelischen Inhalte zur beruflichen Fort- und Weiterbildung sowie zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen anbietet. Diakonie-Chef Andreas Dexheimer betonte die Bedeutung der Qualifizierung im Ehrenamt, da Ehrenamtliche zunehmend Aufgaben von Hauptamtlichen übernehmen.
Insbesondere Ruheständler zeigen großes Interesse an qualifiziertem Ehrenamt. Der Fachkräftemangel erfordert gute Qualifizierungsangebote, um Menschen in gefragte Berufe zu integrieren. Neue Konzepte sollen entwickelt werden, um schrittweise höhere Qualifikationen zu ermöglichen, was besonders für Zugewanderte mit nicht anerkannten Abschlüssen oder sprachlichen Defiziten wichtig ist. Ein Beispiel für eine „kaskadierende Ausbildung“ ist der Kita-Bereich, wo man von Assistenzkraft über Kinderpfleger- und Erzieherinnen-Ausbildung bis hin zum Dualen Studium gelangen kann.
Die Akademie entsteht aus der Zusammenarbeit des Evangelischen Bildungswerks Rosenheim Ebersberg e.V. und DWRO-consult gGmbH mit dem Ziel, Doppelstrukturen aufzulösen und Ressourcen in der Verwaltung zu sparen. Der Kick-off am 15. Januar bot eine Plattform für den Austausch unter Vertretern aus Theologie, Medien und Bildung über die zukünftige Entwicklung der Bildungsangebote.