
Ein neues Ehrenamt für den Landkreis Traunstein: Anfang 2022 begann Helmut „Helly“ Frank, der Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Traunstein, mit der Planung zur Gründung einer Motorradstaffel. Ziel dieser Initiative ist es, den stark befahrenen Abschnitt der A8 im Landkreis besser abzudecken und die Lücke zwischen den Motorradstaffeln im Berchtesgadener Land und in Rosenheim zu schließen.
Die neu formierte Motorradstaffel bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine schnellere medizinische Erstversorgung bei Unfällen oder Staus. Darüber hinaus wird die Staffel bei der Betreuung von Veranstaltungen, der Erkundung im Katastrophenfall sowie beim Transport von Medikamenten und Blutkonserven eingesetzt. Frank informierte sich umfassend über die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen, um die Gründung erfolgreich umzusetzen.
Motorradstaffel im Einsatz
Im Jahr 2023 erwarb der BRK-Kreisverband eine gebrauchte BMW R 1200 RT vom BRK-Kreisverband Miltenberg-Obernburg. Ein Jahr später, 2024, bezog der Fachdienst seine Unterkunft im BRK-Gebäude in Traunreut. Im Oktober 2024 kam eine zweite Maschine, eine BMW R 650 GS, vom BRK-Kreisverband München hinzu. Der geplante Dienstbeginn für die neue Staffel ist im Mai 2025, wobei eine enge Zusammenarbeit mit der Polizeimotorradstreife und dem Technischen Hilfswerk (THW) angestrebt wird.
Die Gründungsfeier fand am vergangenen Samstag in Anwesenheit prominenter Gäste statt. Insgesamt existieren derzeit 18 Motorradstaffeln in Bayern, die sich hauptsächlich über Spenden finanziert. Die ehrenamtlichen Fahrer müssen spezielle Ausbildungen absolvieren und sind mit wichtigen Notfallmaterialien ausgestattet, einschließlich eines Defibrillators. Unterstützungsangebote sind möglich über das Spendenkonto der Motorradstaffel des BRK Traunstein (IBAN: DE11 7105 2050 0000 0001 90).
Zusätzlich unterstützt der Fachdienst Motorrad der BRK-Bereitschaften andere Einsätze: Mit rund 100 aktiven Sanitätern, Rettungssanitätern und Rettungsassistenten sind Motorradstaffeln hauptsächlich in der Hauptreisezeit auf Bayerns Autobahnen und Schnellstraßen im Einsatz und leisten jährlich etwa 10.000 Einsätze in Kooperation mit Rettungsdiensten, Feuerwehr, THW und Polizei. Sie legen im Durchschnitt über 150.000 Kilometer pro Jahr im Streifendienst zurück.
Zu den Aufgaben der Motorradstreife zählen unter anderem die Betreuung im Reiseverkehr, psychosoziale Unterstützung, die Unterstützung der Einsatzleitung durch frühzeitige Lagemeldungen, Verkehrslenkung in Zusammenarbeit mit der Polizei, Wegweisungen für Reisende sowie der Transport von Medikamenten und Blutkonserven. Zudem leisten sie Sanitätswachdienste z.B. bei Fahrradrennen und übernehmen Aufgaben im Katastrophenschutz als Kradmelder und bieten Erste-Hilfe-Kurse für Motorradfahrer an.