Schweinfurt

Schweinfurt geht voran: Heike Heubach kämpft für Barrierefreiheit!

Am 29. Januar 2025 besuchte die Bundestagsabgeordnete Heike Heubach Schweinfurt unter dem Motto „Chancen für Barrierefreiheit und Inklusion: Gemeinsam Stadt und Gesellschaft gestalten“. Heubach, die erste gehörlose Abgeordnete Deutschlands und Mitglied im Bauausschuss des Bundestags, setzte sich zum Ziel, die Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Stadt zu erkunden.

Während ihres Besuchs unternahm Heubach zusammen mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Marietta Eder und dem Vorsitzenden des Behindertenbeirats, Manfred Neder, eine Begehung im Stadtgebiet. Dabei wurde die Zugänglichkeit von Gehwegen, öffentlichen Gebäuden und Bushaltestellen überprüft. Besonders problematisch sind der Marktplatz und der Lutherplatz für Rollstuhlfahrer. Heubach und die Delegation diskutierten Barrierefreiheit als Grundlage gesellschaftlicher Teilhabe, wobei deutlich wurde, dass diese nicht nur durch Rampen oder abgesenkte Bordsteine sichergestellt wird.

Besichtigung und Zusammenarbeit mit dem Gehörlosenverein

In Schweinfurt leben rund 9500 Menschen mit Behinderungen, darunter etwa 6000 mit Schwerbehinderung. Jährlich werden ungefähr 200 neue Fälle verzeichnet, viele davon mit Sehbeeinträchtigungen. Heike Heubach traf sich auch mit den Mitgliedern des Gehörlosenvereins im Vereinsheim in der Klingenbrunnstraße 20. In dieser Runde wurden die Bedürfnisse gehörloser Menschen sowie die Anpassung von Wohnräumen und die Renovierung des Vereinsheims besprochen. Heubach betonte die Dringlichkeit, kommunikative Barrieren abzubauen, und stellte Förderprogramme vor, die helfen sollen.

Der Gehörlosenverein, der seit 90 Jahren besteht, hat 120 Mitglieder und bietet zahlreiche Sozialkontakte, Beratungen, kulturelle Angebote und Seminare an. Eine der Herausforderungen, die angesprochen wurden, ist die schwierige Kommunikation mit Behörden, für die Gebärdendolmetscher bereitgestellt werden müssen. Die Stadt hat bereits zugesagt, die Dolmetscherkosten für weitere Gespräche über den Umbau des Vereinsheims zu übernehmen, während Stadträtin Marietta Eder ihre Unterstützung für den geplanten Umbau zusicherte.

Zusätzlich hebt der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB) hervor, dass Barrierefreiheit auch im öffentlichen Verkehr eine wesentliche Rolle spielt. Laut Informationen des DSB hat der Verband seit 2006 am Programm der Deutschen Bahn AG zur Barrierefreiheit mitgewirkt. In diesem Rahmen wurde die App „DB Barrierefrei“ entwickelt, die unter Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen entstanden ist. Diese App, die im Apple Store und Google Play Store erhältlich ist, bietet unter anderem die Möglichkeit, Anzeigen und Durchsagen an Bahnhöfen als Textnachricht oder Sprachausgabe auf Smartphones zu empfangen, sowie Informationen über die Funktionsfähigkeit von Aufzügen und Rolltreppen an Zielbahnhöfen.

Für eine optimale Umsetzung der Barrierefreiheit in alle Lebensbereiche bleibt die engagierte Zusammenarbeit von Politik, Institutionen und der Zivilgesellschaft entscheidend.