Starnberg

Der Krater-Mythos: Wie Krater-Edi die Welt verblüffte!

Im Jahr 1995 sorgte Eduard Reisch, ein deutscher Sprengmeister, mit einer Sprengung in Frieding (Kreis Starnberg) für Aufsehen. Am 3. März 1995 sprengte er einen Krater in einem Biotop, nachdem die Sprengung genehmigt und beim Landratsamt angemeldet war, jedoch nicht der örtlichen Polizei mitgeteilt wurde. Nur einen Tag später berichtete die Presse fälschlicherweise von einem Meteoriteneinschlag, was weltweit für Aufmerksamkeit sorgte.

Der Polizeichef Max Enzbrunner griff zu dieser Information, um die Situation zu klären und informierte die Medien über einen vermeintlichen Meteoriteneinschlag. Dies führte dazu, dass viele Schaulustige und Journalisten an die Stelle des Kraters strömten, um das mysteriöse Ereignis zu beobachten. Innerhalb von drei Tagen wurde die tatsächliche Ursache der Kraterbildung bekannt, jedoch war Reisch bereits als „Krater-Edi“ bekannt geworden. Auch 30 Jahre nach dem Vorfall erhält er weiterhin Interviewanfragen und erinnert sich an diesen denkwürdigen Tag.

Juristische Folgen und weitere Aktivitäten

Die Sprengung führte zu einem juristischen Nachspiel, da Reisch sowie der Jagdpächter wegen Naturzerstörung angezeigt wurden. Beide gewannen jedoch den Prozess. Reisch betont, dass der Krater eine wichtige Wasserstelle für Tiere darstellt. Er lebt heute in Apfeldorf im Kreis Landsberg und besuchte kürzlich den Krater in Frieding, wo er erfreut feststellte, dass dort Blumen gewachsen sind.

Eduard Reisch, geboren am 19. Juli 1961, gilt als einer der erfahrensten Sprengtechniker Deutschlands, bekannt für seine besonderen Fähigkeiten bei Unterwassersprengungen. Im Laufe seiner Karriere hat er zahlreiche spektakuläre Sprengungen geleitet, darunter die höchste Gebäudesprengung Europas am AfE-Turm in Frankfurt am Main im Februar 2014. Diese Sprengung wurde von 30.000 Schaulustigen verfolgt und live im Fernsehen übertragen. Insgesamt hat Reisch viele bedeutende Projekte durchgeführt, darunter Sprengungen in Hamburg, Regensburg, München und Aschaffenburg, obgleich er 2002 auch eine gerichtliche Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung erlebte.

Der Bayerische Sprengverein, für den Reisch tätig ist, feiert bald sein 30-jähriges Bestehen. Trotz seiner zahlreichen Sprengungen hat keine andere Aktion so viel mediale Aufmerksamkeit erhalten wie die in Frieding im Jahr 1995, die ihn als „Krater-Edi“ in die Geschichte einging.