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In der Gemeinderatssitzung von Gauting am 21. Februar 2025 wurde das Thema Kindeswohl behandelt. Ein Antrag zur Bewerbung um das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ stand im Mittelpunkt der Diskussion. Dieser Antrag wurde von der Initiative „Kinderbetreuung zur Prio 1 machen in Gauting“ angestoßen und fand bereits in einer Bürgerversammlung in Stockdorf im November mehrheitliche Zustimmung.
Der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“, der vom Deutschen Komitee für Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragen wird, erhält Unterstützung vom Bundesfamilienministerium. Der Antrag unterstreicht die Bedeutung, die Belange und Bedürfnisse von Kindern in kommunalen Entscheidungen zu integrieren. In Gauting mangelt es derzeit an 140 Betreuungsplätzen, was negative Auswirkungen sowohl auf die frühkindliche Förderung als auch auf die berufliche Situation der Eltern hat.
Verkehrssicherheit und Einbahnstraßenregelung
Ein weiterer Punkt war die neue Einbahnstraßenregelung am Rottenfußer Platz, die aufgrund von Bedenken von Viertklässlern eingeführt wurde. Seit dem 12. Februar dürfen Fahrzeuge nur noch in Richtung Bosco einfahren, während die Ausfahrt über eine andere Straße erfolgt. Barbara Schulte, die Managerin von Bosco, begrüßte diese Regelung als Verbesserung der Verkehrssicherheit.
In der Sitzung äußerten einige Gemeinderatsmitglieder Bedenken gegen den Antrag zur Kinderfreundlichkeit, insbesondere hinsichtlich der Zertifizierungskosten in Höhe von 7500 Euro. Letztlich wurde der Antrag der Initiative mit 9:20 Stimmen abgelehnt. Dennoch einigte sich der Gemeinderat darauf, einen Runden Tisch mit engagierten Eltern sowie Vertretern der Fraktionen einzurichten.
Darüber hinaus sucht das Infoportal für kinderfreundliche Kommunen nach Unterstützung von Akteur_innen zur Wissens- und Materialteilung. Ziel ist die breite Abdeckung kommunaler Handlungsfelder und kinderrechtlicher Themen, um Fachmaterialien wie Gute-Praxis-Anleitungen und Arbeitshilfen bereitzustellen, die sich an Mitarbeitende von Kommunen und kommunalen Einrichtungen richten. Informationen dazu sind unter kinderfreundliche-kommunen.de verfügbar.