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Widerstand in Niederbayern: Söders Atomkurs gefährdet Region!

Der Bezirkstag von Niederbayern hat sich gegen den Atomkurs von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ausgesprochen. Wie Markt Spiegel berichtete, wurde ein entsprechender Antrag am 19. März 2025 mit 16 zu 7 Stimmen angenommen. Antragssteller Urban Mangold von der ÖDP äußerte, dass Söders Plan, Strom aus tschechischen Atomkraftwerken zu beziehen, ein existenzielles Risiko für die Region darstellt. Zudem warnte Mangold vor den möglichen Folgen einer Atomkatastrophe in Tschechien für Niederbayern.

In dem Antrag wurde die Staatsregierung aufgefordert, keine Stromlieferungen aus Tschechien anzustreben. Mangold forderte darüber hinaus, dass auch andere Bezirke an Söder appellieren, seinen Atomkraftkurs zu ändern. Söder hatte zuvor im Dezember Gespräche in Tschechien geführt, um Kernenergie nach Bayern zu importieren. Die tschechische Regierung plant massive Investitionen in den Ausbau der Kernenergie und die Errichtung von zwei neuen Reaktoren am Standort Dukovany ab 2029. Tschechien betreibt derzeit sechs alte Atomkraftwerke.

Atomkraft als strategisches Element

Währenddessen plane Söder, eine „strategische Partnerschaft“ im Bereich der Atomkraft mit Tschechien zu fördern, wie BR.de berichtete. Söder bezeichnete Kernenergie als „existenziell wichtig“ für eine günstige und CO₂-freie Energieversorgung. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 hatte Söder den Atomausstieg forciert, sieht diesen jedoch aufgrund der Energiesicherheit mittlerweile als Fehler an. Aktuell sucht er nach Wegen, Atomstrom zu beziehen, und sieht in Tschechien einen potenziellen Verbündeten. Die tschechische Regierung verfolgt eine umfassende Ausbauoffensive für Atomkraft, die auch kleinere und modulare Reaktoren einschließt. Bereits im November wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung für einen neuen Reaktor in Temelín eingeleitet.