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Leerstands-Alarm in Traunstein: Spaziergang für bezahlbares Wohnen!

Im Landkreis Traunstein stehen tausende Wohnungen leer, während viele Menschen Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. DIE LINKE hat zu einem Leerstandsspaziergang eingeladen, der am 26. April um 14 Uhr in Traunstein stattfindet. Dieser wird von Landratskandidat Joe Martz geleitet und beginnt am Bahnhof Traunstein. Ziel des Rundgangs ist es, leerstehende Gebäude zu besichtigen und mögliche Lösungen für das Problem des Wohnungsleerstands zu diskutieren.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass im Landkreis Traunstein insgesamt 3.816 Wohnungen leerstehen, davon sind 2.168 seit mehr als einem Jahr ungenutzt. Von diesen könnten 1.030 Wohnungen kurzfristig wieder bezogen werden, wenn die nötigen Maßnahmen zur Wiederherstellung ergriffen werden. In der Stadt Traunstein selbst sind 924 Wohnungen leer, 525 davon seit über einem Jahr. Es wird geschätzt, dass 170 dieser Wohnungen innerhalb der nächsten drei Monate bezogen werden könnten, wie Chiemgau24 berichtete.

Status des Leerstands in Deutschland

Die bundesweite Situation zeigt ebenfalls einen besorgniserregenden Trend. Am 15. Mai 2022 standen in Deutschland rund 1,9 Millionen Wohnungen leer, was einer Leerstandsquote von 4,3 % entspricht. Über die Hälfte, nämlich 54 %, dieser leerstehenden Wohnungen sind seit mindestens einem Jahr ungenutzt. Rund 700.000 der leerstehenden Wohnungen (38 %) könnten innerhalb der nächsten drei Monate für den Bezug verfügbar gemacht werden. Diese Informationen stammen aus dem Zensus 2022, welcher auf zensus2022.de veröffentlicht wurde.

In Hamburg und Berlin zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Leerstandsdauer: In Hamburg steht etwa jede dritte Wohnung (35 %) seit 12 oder mehr Monaten leer, während in Berlin 29 % diesen Status aufweisen. Wohnungen, die vor 1919 gebaut wurden, weisen eine Leerstandsquote von 66 % auf, während neuere Wohnungen (nach 2015) zu 34 % seit über einem Jahr ungenutzt sind.

DIE LINKE fordert konkrete Maßnahmen gegen den Leerstand, darunter die Einführung eines kommunalen Leerstandskatasters, Zweckentfremdungssatzungen zur effizienten Nutzung von Wohnraum und Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Diese Themen werden auch während des kommenden Leerstandsspaziergangs besprochen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind, um ihre Meinung einzubringen.