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Die Haushaltslage der Stadt Weilheim für das Jahr 2025 ist angespannt. In einer Sitzung des Stadtrats wurde der Haushalt mit acht Gegenstimmen beschlossen, was auf die unterschiedlichen Auffassungen der Ratsmitglieder hinweist. Die Rücklagen der Stadt werden nahezu aufgebraucht, und es ist eine neue Verschuldung in Planung. Bei der Diskussion über die Finanzplanung äußerten sich alle acht Parteien des Stadtrats.
Die Bürger für Weilheim (BfW) bezeichneten die Einnahmensituation als „zufriedenstellend“ und kündigten an, keine weiteren Erhöhungen bei der Gewerbe- oder Grundsteuer in Betracht zu ziehen. Sie erachten Investitionen in Schulen, Kitas und das Stadtmuseum als notwendig, fordern jedoch gleichzeitig dringend Reformen bei der finanziellen Ausstattung der Kommunen.
Streitthemen und Bedenken im Stadtrat
Die CSU kritisierte den Haushalt aufgrund „erheblicher Risiken“ und warnte vor Schwierigkeiten, Pflichtaufgaben in der Zukunft erfüllen zu können. Zudem äußerten sie Bedenken, dass die geplanten Großbaustellen nicht gleichzeitig betrieben werden könnten. Die Einsparungen beim Stadtbus und die ungewissen Grundstückserlöse im Plan wurden ebenfalls scharf kritisiert.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bezeichnete den Haushalt als „sehr auf Kante genäht“ und betonte die Notwendigkeit, die Lebensgrundlagen zu erhalten und die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Auch sie sehen die finanziellen Einschnitte beim Stadtbus als einen „großen Fehler“ an und plädieren für kostengünstigere Alternativen beim Hochwasserschutz.
Defizite und Investitionspläne
In einer parallelen Gemeinderatssitzung in Remetschwiel wurde der Haushaltsplan der Gemeinde Weilheim für 2025 vorgestellt. Bürgermeister Jan Albicker informierte über die voraussichtlichen Defizite: Der Ergebnishaushalt wird ein Minus von knapp 300.000 Euro aufweisen, was eine Verschärfung der Situation im Vergleich zu 2024 darstellt. Gründe hierfür sind steigende Kosten, insbesondere die erhöhte Kreisumlage sowie die personellen Aufwendungen.
Dennoch spiegelt der Haushaltsplan Chancen und den Willen der Gemeinde wider, in wichtige Bereiche wie die Kinderbetreuung, Feuerwehr, Straßenbau sowie Gebäudewartung zu investieren. Für die Umsetzung dieser Projekte ist eine Kreditaufnahme von 565.000 Euro vorgesehen, um die Investitionen in den Eigenbetrieben zu finanzieren. Trotz der Herausforderungen äußerte Bürgermeister Albicker Optimismus hinsichtlich des Zusammenhalts in der Gemeinde.
Die Diskussion über die Haushaltslage und die damit verbundenen Herausforderungen wird in den kommenden Wochen sicherlich intensiv fortgesetzt, da alle Akteure Lösungen suchen müssen, um die Finanzsituation der Stadt nachhaltig zu verbessern.