
Ein erheblicher Vorfall ereignete sich am Freitagnachmittag in Selb, Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Ein 74-jähriger Autofahrer geriet an einem unbeschrankten Bahnübergang ins Rutschen, als er versuchte, diesen zu überqueren.
Der Fahrer bemerkte den herannahenden Regionalzug, versuchte zu bremsen, doch sein Fahrzeug glitt aufgrund der schneeglatten Straßenverhältnisse weiter vorwärts. Das Auto berührte den Zug nur minimal, was glücklicherweise zu keinem Personenschaden führte. Nach einer Überprüfung durch einen Bahn-Notfallmanager konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen, während die Unfallstelle kurzzeitig gesperrt war.
Obwohl Vorfälle an Bahnübergängen im Straßenverkehr selten sind, treten sie häufig mit schwerwiegenden Folgen auf. Laut einer Untersuchung gab es im Jahr 2016 in Deutschland 995 Unfälle an schienengleichen Bahnübergängen mit Personenschaden, bei denen 46 Menschen ums Leben kamen und 1.367 Personen verletzt wurden, davon 282 schwer.
Insgesamt geschieht ein erheblicher Teil der Unfälle im Eisenbahnverkehr, etwa 30 bis 40 Prozent, an Bahnübergängen, wobei 30 Prozent dieser Unfälle an nicht technisch gesicherten Anlagen vorkommen. Die Sicherung an Bahnübergängen erfolgt nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) und umfasst verschiedene Sicherungsarten, die abhängig von der Klassifizierung der Strecke, der Verkehrsstärke und anderen Faktoren sind, wie [dvr.de](https://www.dvr.de/politik/beschluesse/sicherheit-an-bahnuebergängen-von-eisenbahnen-erhoehen) berichtete.
Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen
Bahnübergänge sind in Deutschland mit einem Andreaskreuz gekennzeichnet, wodurch die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren hingewiesen werden. Das Verhalten an Bahnübergängen ist in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) geregelt, und es ist wichtig zu beachten, dass Schienenfahrzeuge an Bahnübergängen mit Andreaskreuz Vorrang haben. Der Straßenverkehr muss sich mit mäßiger Geschwindigkeit nähern; Überholen ist in diesen Bereichen verboten. Die häufigsten Ursachen für Unfälle sind Regelmissachtungen, schlechte Sichtverhältnisse und unzureichende Infrastruktur.
Wichtige Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit an diesen Übergängen beinhalten den Einsatz von Rotlichtüberwachungsanlagen, die technische Sicherung nicht gesicherter Bahnübergänge, und eine regelmäßige Überprüfung der Gefahrenbereiche. Ein einheitliches Regelwerk für Bahnübergänge könnte nach Auffassung von Verkehrsexperten zu einer deutlichen Erhöhung der Sicherheit beitragen, wie [bahnblogstelle.com](https://bahnblogstelle.com/226529/auto-rutscht-vor-bahnuebergang-und-streift-zug/) darlegte.