
Am 11. Februar 2025 fand am Otto-Rosenberg-Platz in Berlin eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz statt. Die Veranstaltung erinnerte an die Opfer des Zwangslagers Marzahn, das von 1936 bis 1945 für Sinti und Roma eingerichtet wurde. Laut donbosco.de war das ursprüngliche Ziel des Lagers, die Olympischen Spiele 1936 „ohne Störungen“ durchzuführen. Am 16. Juli 1936 wurden zahlreiche ansässige Sinti in Berlin und Umgebung verhaftet und ins Lager gebracht.
Die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung umfassten Politiker, Gewerkschaftsmitglieder sowie Überlebende und deren Familien. Petra Rosenberg, die Vorsitzende des Vereins „Zwangslager Marzahn“ und Tochter des Überlebenden Otto Rosenberg, hielt eine Rede zur Bedeutung des Gedenkens. Stefan Suck von der CDU mahnte zur Wachsamkeit in der heutigen Gesellschaft, während Oliver Friederici ebenfalls von der CDU zusammen mit Überlebenden und deren Angehörigen Blumen an der Gedenkstätte niederlegte. P. Simon Härting, Einrichtungsleiter der Manege gGmbH, schloss die Veranstaltung mit einem Gebet für eine hoffnungsvolle Zukunft ab. Anschließend wurde ein neuer Comic über das Zwangslager präsentiert, und die Gäste hatten die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen.
Gedenkstätte und historische Hintergründe
Wie gedenkstaette-zwangslager-marzahn.de berichtet, ist die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn wieder für Besucher geöffnet. Die Führungen durch die Open-Air-Ausstellung sind nach vorheriger Anmeldung möglich. Das Zwangslager war zwischen 1936 und 1945 ein historischer Ort für Sinti und Roma, wobei bis 1947 noch einzelne Familien auf dem Gelände untergebracht waren.
1986 wurde auf Initiative von Pfarrer Bruno Schottstädt und Schriftsteller Reimar Gilsenbach ein Gedenkstein errichtet, gefolgt von einer weißen Marmorplatte im Jahr 1990 auf Veranlassung von Otto Rosenberg. 1991 wurde eine Bronzetafel von Götz Dorl ergänzt. Die jährliche Gedenkveranstaltung, die seit 1990 stattfindet, wird vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. sowie dem Ökumenischen Forum Berlin-Marzahn e.V. organisiert. Im Jahr 2007 wurden Platz und Straße nach Otto Rosenberg benannt, und 2011 entstand am Otto-Rosenberg-Platz ein Ort der Erinnerung mit Ausstellungstafeln über die Geschichte des Lagers und die Biografien der Opfer.