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Brunns Lebenswerk: Brückenbauen zwischen Kulturen in Deutschland

Erhard Brunn ist Historiker und engagiert sich intensiv für den interkulturellen Dialog. Geboren am 6. März 1956 in Schwerin, flüchtete seine Familie aus Westpreußen. Sein Vater war Volkspolizist und hatte im Krieg schwere Verletzungen erlitten. Nach dem Tod des Vaters lebte die Familie in einem Flüchtlingslager in Berlin, was Brunn eine schwierige Kindheit und das Gefühl von Wurzellosigkeit beschert hat.

Brunn besuchte die Schule in Hamburg und studierte Geschichte mit dem Ziel, die Ursachen von Kriegen zu verstehen. In den 90er Jahren heiratete er seine Frau, die er während Reisen in die USA kennengelernt hatte. 1996 zog das Paar nach Uganda, wo Brunn für den Deutschen Entwicklungsdienst arbeitete. Zudem wirkte er als freier Journalist und vermittelte Journalistinnen und Journalisten an deutsche Medien.

Berufliche Stationen und Engagement

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland sammelte Brunn berufliche Erfahrungen im Sudan, der Türkei und im Niger. 2006 veröffentlichte er das Buch „Christentum und Islam – ein neuer Dialog des Handelns“ und engagiert sich seither für den christlich-muslimischen Dialog. Im Jahr 2007 wurde das Haus am Dom in Frankfurt gegründet, in dem Brunn aktiv ist und den Interkulturellen Mediendialog koordiniert, der ebenfalls 2007 ins Leben gerufen wurde.

Brunn gibt verschiedenen Communities eine Stimme, darunter die Syrische Gesellschaft für Ärzte und Apotheker in Deutschland. Aktuell berät er den neu gegründeten Verband der Tunesier in Deutschland. Seine charakteristischen Eigenschaften sind ein hohes Einfühlungsvermögen in Menschen anderer Kulturen. Er lebt gerne in Deutschland und schätzt die Landschaften und die Menschen. Zu seinen Hobbys zählen Fußball und Rock‘n‘Roll.

Der interkulturelle Dialog, für den Brunn steht, ist auch Thema in der Literatur. So wird beispielsweise Orhan Pamuk als ein weiterer wichtiger Akteur genannt, der sich in ähnlicher Weise mit kulturellen und politischen Konflikten auseinandersetzt, wie norsa.net berichtet. Pamuks Werk und sein Engagement zeigen die Komplexität der Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen auf.