
Am 18. März 2025 kündigte Daniela Schmitt, stellvertretende FDP-Landesvorsitzende und Wirtschaftsministerin in der rheinland-pfälzischen Ampelregierung, ihre Kandidatur für den Parteivorsitz in Rheinland-Pfalz an. Die Ankündigung erfolgte auf einem Bezirksparteitag in Koblenz, wo der FDP-Landesverband die Kandidatur bestätigte. Schmitt möchte die Nachfolge des zurückgetretenen Parteichefs Volker Wissing antreten, dessen Abgang nach dem Scheitern der Ampelkoalition in Berlin erfolgte. Wissing bleibt jedoch als Parteiloser in der alten Bundesregierung.
Am 5. April wird ein Landesparteitag stattfinden, um darüber zu entscheiden, wer den Landesvorsitz übernehmen wird. Schmitt und Carina Konrad teilen sich momentan die Führungsaufgaben in der Landes-FDP, während die Partei eine schwierige Zeit hinter sich hat, die durch das Ampel-Aus und den Tod von Justizminister Herbert Mertin geprägt ist. Weitere Kandidaturen für den Landesvorsitz sind noch möglich, wobei der FDP-Landtagsfraktionschef Philipp Fernis äußerte, dass Schmitt ohne Widerstand den Landesvorsitz übernehmen könne. Dennoch gibt es kritische Stimmen zu Schmitt aufgrund ihrer zögerlichen Äußerungen gegenüber Medien.
Biografisches und politische Karriere
Daniela Schmitt, 48 Jahre alt und wohnhaft in Alzey, Rheinland-Pfalz, hat eine fundierte Ausbildung zur Bankkauffrau abgeschlossen und daraufhin ein Studium der Sparkassenbetriebswirtschaft absolviert. Vor ihrer politischen Karriere war sie in der Finanzbranche tätig und war zuletzt Regionaldirektorin bei der Mainzer Volksbank. Schmitt trat 2006 in die FDP ein, beeinflusst durch das gesellschaftliche Engagement ihrer Eltern. Sie wurde fünf Jahre zuvor von Volker Wissing als Wirtschaftsstaatssekretärin in sein Ministerium berufen und ist seit 2021 Wirtschaftsministerin.
In der Vergangenheit trat Schmitt wenig öffentlich in Erscheinung, während die Spitzenkandidatinnen der Koalitionspartner, Malu Dreyer von der SPD und Anne Spiegel von den Grünen, präsenter waren. Der Wahlkampf findet aufgrund der Pandemielage digital statt. Schmitt hat seit Januar regelmäßig Online-Sendungen mit dem Studio Schmitt, um Fragen von Bürgern zu beantworten und aktuelle Themen zu diskutieren. Das Wahlkampfmotto der FDP lautet „Aus tiefer Verantwortung“. Aktuelle Umfragen zeigen die FDP in Rheinland-Pfalz mit 7 bis 9 Prozent.
Schmitt plant, die Wirtschaftspolitik von Wissing fortzuführen, und könnte für eine freundlichere Stimmung in der Ampelkoalition sorgen. Sie und Malu Dreyer kennen sich seit vielen Jahren und schätzen sich persönlich. Die Zusammenarbeit zwischen den Koalitionspartnern in den letzten fünf Jahren wurde als gut beschrieben.
Für weitere Informationen zu Daniela Schmitts Ankündigung und ihrer politischen Hintergründe, siehe die Berichte von SWR und Die Zeit.