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Nach den Ereignissen der Silvesternacht in Berlin ist die Debatte um ein mögliches Böllerverbot neu entfacht worden. Der Berliner Senat zeigt sich in dieser Angelegenheit uneinig. Während Innensenatorin Iris Spranger (SPD) eine Einschränkung des privaten Feuerwerks plant, lehnt der regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ein generelles Böllerverbot ab. Spranger hat sich zudem an die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sowie an die Innenminister der Bundesländer gewandt, um eine Länderöffnungsklausel im Sprengstoffgesetz für flächendeckende Böllerverbote zu erreichen.
Die Unterstützung für ein Böllerverbot ist groß, wozu fast zwei Millionen Unterschriften in Form von Petitionen beigetragen haben. Polizei und Feuerwehr sprechen sich ebenfalls für ein solches Verbot aus. In der Silvesternacht wurden weitaus mehr Feuer als gewohnt gemeldet, was Innensenatorin Spranger dazu veranlasst, ein generelles Böllerverbot sowie die Einrichtung ausgewiesener Feuerwerkszonen zu fordern. Senatssprecherin Christine Richter warnt jedoch vor Scheinlösungen.
Silvesterbilanz und Verletzungen
Die Bilanz der Silvesternacht ist alarmierend: 363 Menschen wurden teils schwer verletzt, viele durch Böller, was zu dauerhaften Folgen führen könnte. Unter den Verletzten sind auch 17 Polizisten, acht von ihnen wurden durch Pyrotechnik verletzt. Zudem gab es Schäden an Häuserfassaden und Autos, insbesondere in Schöneberg. Insgesamt wurden 1.453 typische Silvesterstraftaten registriert, wobei 670 Verdächtige erfasst werden konnten. Rund 4.000 Polizisten waren in Bereitschaft, um die Lage zu kontrollieren.
Die Gewerkschaft der Polizei hat ein ganzjähriges Böllerverbot gefordert, während die Grünen ebenfalls Kritik an Wegners Ablehnung eines Böllerverbots geübt haben. Der innenpolitische Sprecher der Grünen, Vasili Franco, fordert zudem ein Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper. Die Situation rund um das Feuerwerk an Silvester hat eindeutig zu schwerwiegenden Konsequenzen geführt, was die Diskussion über zukünftige Regelungen weiter anheizen wird.
Für weitere Details zu den Verletzungen und Vorfällen in der Silvesternacht in Berlin können Sie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-berliner-senat-beraet-ueber-grosseinsatz-der-polizei-in-der-silvesternacht-100.html) und [Spiegel](https://www.spiegel.de/panorama/silvester-in-berlin-gesundheitsbehoerde-meldet-363-verletzte-durch-feuerwerk-a-09ae438c-b030-42bf-b421-c9eef448dcf5) besuchen.