
Die Linke hat in den letzten Wochen an Popularität gewonnen und arbeitet aktiv daran, den Einzug in den Bundestag zu sichern. Ursprünglich drohte die Partei, die Fünf-Prozent-Hürde bei der kommenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 nicht zu erreichen, nachdem sie 2024 nur einen Wähleranteil von etwa drei Prozent hatte. Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, starteten drei ältere Mitglieder der Partei die Initiative „Aktion Silberlocke“. Diese soll durch gezielte Kandidaturen Direktmandate für die Linke gewinnen.
Im Rahmen dieser Initiative hat sich die Umfragewerte der Linken deutlich verbessert, sodass die Partei momentan bei etwa fünf bis sechs Prozent Wähleranteil liegt. Dies ist relevant, da eine Partei mehr als fünf Prozent Wähleranteil benötigt, um im Bundestag vertreten zu sein, es sei denn, sie gewinnt mindestens drei Direktmandate. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte die Linke die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwunden, konnte jedoch durch die Grundmandatsregel in den Bundestag einziehen.
Kandidaten und Wahlkreisprognosen
Die „Aktion Silberlocke“ bringt mehrere prominente Kandidaten hervor, darunter Gregor Gysi, der im Wahlkreis Berlin-Treptow – Köpenick antritt und laut Wahlmodellen von YouGov bei 35 Prozent Wähleranteil liegt. Bodo Ramelow, der im Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II kandidiert, steht bei 26 Prozent und ist somit gleichauf mit dem Kandidaten der AfD. Dietmar Bartsch, der im Wahlkreis Rostock – Landkreis Rostock II antritt, hat dagegen einen Wähleranteil von nur 12 Prozent und wird voraussichtlich nicht gewählt. Weitere Kandidaten mit Chancen auf Direktmandate sind Sören Pellmann aus Leipzig II, der bereits in den letzten Wahlen 2017 und 2021 erfolgreich war und aktuell bei etwa 22 Prozent liegt, sowie Ines Schwerdtner und Pascal Meiser aus Berlin.
Die Wahlkreisprognosen zeigen eine differenzierte Sicht auf die Wahlchancen der Parteien. Laut einer aktuellen Prognose, die am 31. Januar 2025 erstellt wurde, führt die Union (CDU/CSU) in vielen Wahlkreisen, während im Osten Deutschlands die AfD dominierende Wahlsieger sein könnte. Die SPD geht von 35 Direktmandaten aus, während die Linke, SSW und FDP laut Prognose leer ausgehen könnten. Die Grundmandatsklausel könnte es der Linken jedoch ermöglichen, ins Parlament einzuziehen, falls sie in mindestens drei Wahlkreisen ein Direktmandat gewinnt, wie [n-tv.de](https://www.n-tv.de/politik/Bundestagswahl-2025-Neue-Prognose-zu-Direktmandaten-Parteien-und-Wahlaussichten-article25531382.html) berichtete.