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Der Kreißsaal der Lausitzer Klinik in Forst ist seit dem Sommer 2024 an Wochenenden geschlossen. Diese Entscheidung hat eine Welle des Protests ausgelöst, wie Tagesspiegel berichtete. Kritiker sehen die Schließung als eine Beeinträchtigung der medizinischen Versorgung für werdende Mütter und fordern eine Wiedereröffnung der Geburtshilfe.
Die zunächst aus wirtschaftlichen Gründen getroffene Maßnahme wurde durch die niedrige Geburtenzahl und das Fehlen von Hebammen im Krankenhaus begründet. Laut den Informationen von rbb24 ist die Zahl der Entbindungen an der Lausitzer Klinik von etwa 500 im Jahr 2016 auf nur noch etwa 230 im Jahr 2022 gesunken. Aktuell sind vier Vollzeitkräfte und zwei Beleghebammen in der Geburtshilfe tätig. Dies sei nicht ausreichend, um die Anforderungen der Krankenhausreform zu erfüllen, die 3,5 Facharzt-Stellen vorschreibt, während derzeit nur 2,3 Stellen vorhanden sind.
Proteste und Alternativen
Ein weiterer Vorschlag zur Sicherung der geburtshilflichen Versorgung in der Region ist die Gründung eines Geburtshauses, das von Hebammen geleitet werden könnte. Dabei könnte die Medizinische Universität Lausitz bei der Konzeptionierung unterstützen. Die Klinik selbst behandelt jährlich knapp 7000 stationäre und mehr als 4000 ambulante Patienten, gehört jedoch zur Krankenhaus-Gruppe Ernst von Bergmann, die mit einem Millionen-Defizit zu kämpfen hat.