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Der Berliner Zoo und der Tierpark in Hönow mussten aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) für knapp zwei Wochen schließen. Wie der Tagesspiegel berichtete, belaufen sich die täglichen Betriebskosten für Zoo und Tierpark auf rund 150.000 Euro. Bei 13 Schließtagen summieren sich die Verluste auf etwa 1,95 Millionen Euro, die nicht durch Ticketverkäufe gedeckt werden konnten. In dieser schwierigen Zeit haben der Zoo und der Tierpark eine Spendenaktion auf ihren Webseiten gestartet, die Gelder von etwa 4000 Spendern einbrachte. Allerdings sind die Spenden nicht ausreichend, um die entstandenen Kosten zu decken.
Politiker der Berliner SPD setzen sich für Maßnahmen zur Begrenzung des wirtschaftlichen Schadens ein, äußern jedoch auch Kritik. Annika Klose (SPD) betont die Bedeutung des Zoos für Artenschutz, Forschung und als Arbeitgeber und fordert finanzielle Hilfen. Jan Zimmerling (SPD) unterstützt die Maßnahmen gegen die Tierseuche und hebt die Notwendigkeit hervor, den wirtschaftlichen Schaden zu minimieren. Tamara Lüdke (SPD) hingegen spricht sich gegen Senatshilfen aus und verweist auf Kriseninstrumente sowie mögliche Regressansprüche des Tierparks.
Details zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche
Am 10. Januar 2025 wurde ein Fall von MKS bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, bestätigt. Laut BMEL handelt es sich um eine hochansteckende Virusinfektion, die Klauentiere sowie Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Die Seuche ist weltweit verbreitet, jedoch für den Menschen ungefährlich. Seit 1988 war MKS nicht mehr in Deutschland aufgetreten.
Die Bundesländer sind für die Bekämpfung der Tierseuchen in Deutschland zuständig. Sofortige behördliche Maßnahmen, wie die Tötung der betroffenen Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen, wurden eingeleitet. Diese Sperrzonen umfassen eine Schutzzone mit mindestens 3 km Radius und eine Überwachungszone mit mindestens 10 km Radius um den betroffenen Betrieb. Der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen ist in diesen Zonen grundsätzlich verboten.
Ein „Stand Still“ wurde für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet, um ein Verbringungsverbot für empfängliche Tiere zu gewährleisten. In den Sperrzonen wird auf der Grünen Woche (17. bis 26. Januar 2025) keine Ausstellung von Klauentieren stattfinden. Der Zoo und der Tierpark blieben geschlossen, und am ersten Tag nach der Schließung gab es im Zoo bereits Einschränkungen, wie Schilder mit Vorsichtsmaßnahmen. Personen, die in den letzten 10 Tagen im Ausbruchsgebiet waren, sollten den Zoo meiden; jedoch fand keine Kontrolle der Postleitzahlen statt. Einige Tiere konnten nicht besucht werden, und der Streichelzoo bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Der Zoo öffnete am 24. Januar unter Einschränkungen, während der Tierpark weiterhin geschlossen bleibt. Die finanzielle Belastung des Tierparks ist noch unklar, aber eine Wiedereröffnung wird in den nächsten Wochen erwartet. 55 Tiere wurden stichprobenartig getestet, alle Ergebnisse waren negativ.