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Mietwucher in Berlin: Senat sieht tatenlos zu – Mieten explodieren!

In Berlin ist der Wohnungsmangel ein zunehmendes Problem, das Wohnungssuchende vor große Herausforderungen stellt. Vermieter verlangen teilweise überhöhte Mietpreise, die bis zu 50% über dem Mietspiegel liegen, was als Mietwucher bezeichnet wird. Laut einer Untersuchung des Linken-Politikers Niklas Schenker betrifft dieses flächendeckende Problem in Berlin insbesondere ärmere Haushalte, denn Berliner geben im Schnitt bis zu 68% ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Eine Umfrage zeigt zudem, dass die durchschnittlichen Mieten in der Stadt fast 75% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen, wie [berlin-live.de](https://www.berlin-live.de/berlin/aktuelles/miete-berlin-mietwucher-senat-groesseres-id377715.html) berichtet.

Zur Bekämpfung des Mietwuchers haben verschiedene Initiativen gestartet, darunter die Mietwucher-App der Linkspartei, die es ermöglicht, Mieten mit dem Mietspiegel zu vergleichen. Seit der Einführung der App im November 2024 ist die Anzahl der Meldungen deutlich gestiegen: Bis zum 31. Dezember 2024 wurden insgesamt 512 Fälle zur Anzeige gebracht. Für das Jahr 2024 wurden bereits 280 Meldungen wegen Verdachts auf rechtswidrig hohe Mieten erfasst, wobei die Mietwucher-Definition Mieten umfasst, die mindestens 20% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Fokus der Meldungen

Die Stadtbereiche Friedrichshain-Kreuzberg und Berlin-Mitte verzeichnen die höchsten Zahlen an Verdachtsmeldungen: Friedrichshain-Kreuzberg hat 70 Meldungen, während Mitte 3 Meldungen aufweist. Die meisten Verdachtsfälle stammen jedoch aus Mitte, wo 255 Fälle gemeldet wurden und 75% der Mieten über der zulässigen Obergrenze liegen. Friedrichshain-Kreuzberg folgt mit 187 Fällen und 87% Überschreitung.

Die Senatsverwaltung hat in vielen Fällen ein Verfahren gemäß § 5 Wirtschaftsstrafgesetz eingeleitet. Die Verfolgung variiert dabei je nach Bezirk. Die Behörden haben außerdem eine Arbeitsgruppe mit dem Titel „Mietpreisüberhöhung“ eingerichtet, die ein einheitliches IT-Verfahren zur Bearbeitung der Fälle entwickeln soll. Auch die Strafen für Mietwucher können gravierend sein: Diese können bis zu 50.000 Euro betragen, und bei einer Überschreitung um mehr als 50% drohen sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren.

Die Wohnungssituation in Berlin bleibt angespannt, während gleichzeitig Maßnahmen zur Verlängerung der Mietpreisbremse im Raum stehen. Der Senat hatte sich eine frühere Verlängerung gewünscht, jedoch blieben diese Bemühungen bisher erfolglos. Bis Ende 2025 kann die Mietpreisbremse nun noch fortgeführt werden, wobei die künftige Entwicklung offenbleibt, wie [berliner-kurier.de](https://www.berliner-kurier.de/berlin/mietwucher-in-berlin-in-diesen-bezirken-gibt-es-die-meisten-faelle-li.2292822) berichtet.