
Hendrik Böckermann, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen in der BVV-Fraktion, hat die Partei mit sofortiger Wirkung verlassen und tritt der CDU bei. Böckermann wurde von der CDU herzlich willkommen geheißen. Dies ist bereits der zweite Abgang bei den Bezirks-Grünen innerhalb weniger Wochen. Im Januar hatte bereits die Fraktionschefin Shirin Kreße die Partei verlassen und ihr BVV-Mandat niedergelegt.
Böckermann plant, sein Mandat zu behalten, und kritisiert die Grünen für zu viel Ideologie und interne Kämpfe. Insbesondere sieht er in der pragmatischen Verkehrspolitik der CDU Ansätze, die seinen Überzeugungen entsprechen. Kritik äußert er an den grünen Positionen zur Verkehrsberuhigung der Friedrichstraße sowie dem Widerstand gegen den Weiterbau der A100 und die geplante „Tangentiale Verbindung Ost“. Zuvor galt Böckermann als Verfechter einer konsequenten Verkehrswende.
Politische Reaktionen und Auswirkungen
Der CDU-Kreischef Sven Rissmann begrüßte Böckermanns Entscheidung und kritisierte die Politik der Grünen. Durch den Abgang von Böckermann schrumpft die Grünen-Fraktion in der BVV Mitte auf 15 Sitze, während die CDU nun 13 Sitze hält. Die SPD ist mit 10 Sitzen und die Linke mit nur noch 7 Verordneten vertreten. Der Kreisverband der Grünen in Mitte hat über 2.300 Mitglieder und ist der größte im Landesverband. Erwähnung findet auch das Netzwerk „Gr@m“ (Grüne Realos Mitte), das Einfluss auf die Parteipolitik in diesem Bereich hat.
Parallel zu den Veränderungen bei den Grünen sind die CDU und die Grünen in Nordrhein-Westfalen dabei, Koalitionsverhandlungen zu führen, wie [Der Westen](https://www.derwesten.de/region/nrw-cdu-gruene-koalition-regierung-landtag-wahl-hendrik-wuest-mona-neubaur-id235579747.html) berichtete. Die Spitzengremien der beiden Parteien haben sich auf einen Fahrplan für den Koalitionsvertrag geeinigt, der bis zum 25. Juni finalisiert und auf Parteitagen abgesegnet werden soll.
Hendrik Wüst von der CDU wird am 28. Juni vom Landtag wiedergewählt und betont die gute Grundlage für den Abschluss der Koalitionsgespräche. Seine Koryphäe Mona Neubaur von den Grünen hebt die Notwendigkeit neuer Bündnisse hervor, um Herausforderungen in Nordrhein-Westfalen zu bewältigen. Beide betonen die Bedeutung einer sozial gerechten und klimaneutralen Transformation der Gesellschaft.