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Parkstadt Karlshorst: Wohnungen, Schule und Verkehrswirrwarr!

Im Berliner Bezirk Lichtenberg entsteht seit 2020 das Großprojekt „Parkstadt Karlshorst“. Auf einem Areal von 12 Hektar werden insgesamt 1.000 neue Wohnungen errichtet, die sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen umfassen. Das Bauvorhaben zählt zu den größten in der Region seit der Wiedervereinigung. Der Standort wurde zuvor industriell genutzt und umfasst unter anderem ein altes Furnierwerk und den Maschinengroßhandel der DDR. Die Grundsteinlegung fand im Sommer 2020 nach einem elfjährigen Bebauungsplanverfahren statt.

Die hohe Nachfrage nach den neuen Wohnungen zeigt sich darin, dass viele bereits verkauft, vermietet und bezogen sind. Bis zum kommenden Jahr sollen die ersten 252 Mietwohnungen bezugsfertig sein, gefolgt von 218 weiteren Mietwohnungen und 504 Eigentumswohnungen in den kommenden Jahren, wobei das Verhältnis der Wohnungen etwa hälftig sein wird. Ein Anteil geförderter Sozialwohnungen ist ebenfalls Teil des Projekts, was den sozialen Aspekt des Wohnungsbaus unterstreicht.

Infrastruktur und kritische Stimmen

Inmitten der Fortschritte stellt sich jedoch die Frage nach der Verkehrsanbindung der „Parkstadt Karlshorst“. Wie [Berliner Kurier](https://www.berliner-kurier.de/berlin/parkstadt-karlshorst-das-vorzeigeobjekt-und-seine-schattenseiten-li.2321616) berichtete, verzögert sich die Straßenbahnlinie 22, und der Bau eines Kehrgleises stockt aufgrund fehlender Umweltgutachten. Der S-Bahnhof Karlshorst ist nicht direkt erreichbar, und es gibt Probleme mit der Strecke zum Bahnhof Ostkreuz.

Das Projekt beinhaltet zudem ein neues Schulzentrum in Form einer dreizügigen Seepark-Grundschule mit Platz für 432 Kinder, die im Oktober 2024 eröffnet wurde. Eine Kita mit 130 Plätzen soll ebenfalls bald folgen. Ein Spielplatz wurde im April 2024 eingeweiht und bietet über 100 Bäume, Trampolinen, Tischtennisplatten und Klettergerüste. Ein Wohngebietszentrum, das Supermärkte, Cafés, Einzelhandel und medizinische Versorgung umfassen soll, befindet sich seit Jahren in Planung, musste jedoch aufgrund gestiegener Baukosten auf März 2026 verschoben werden, was von einige kritischen Stimmen als Priorisierung profitabler Projekte über notwendige Infrastruktur aufgefasst wird, wie ebenfalls [entwicklungsstadt.de](https://entwicklungsstadt.de/1-000-neue-wohnungen-entstehen-in-der-parkstadt-karlshorst/) berichtete.