
Die Berliner Bäder Betriebe haben nach elf Jahren erstmals die Preise für Sommerbäder erhöht, was für viele Badegäste zu einem Preisschock führen könnte. Insbesondere das beliebte Freibad in Berlin-Kreuzberg, auch als „Prinzi“ bekannt, wird ab dem 4. Mai 2025 teurer. Ein Tagesticket kostet dann bis zu 7 Euro, während es zuvor 5,50 Euro gekostet hat. Auch die Preise für Mehrfachkarten wurden angehoben. Eine Karte für 20 Besuche kostet nun 80 Euro, statt zuvor 70 Euro.
Die Freibäder sind in unterschiedliche Kategorien unterteilt. Zu den günstigsten zählen das Kinderbad Marzahn, das Kinderbad Monbijou und das Sommerbad Staaken-West, die jeweils 6 Euro kosten. Kombibäder wie Seestraße und Gropiusstadt kosten 6,50 Euro, während die Sommerbäder der Kategorie 1, darunter Hügellandschaften wie die Bäder am Insulaner und in Kreuzberg, 7 Euro kosten. Ermäßigungen sind für bestimmte Gruppen vorgesehen, beispielsweise kostet der Eintritt für berechtigte Personen 4,20 Euro. Zudem wird der Preis für Kioskartikel, wie Pommes rot-weiß, erhöht, was die Gesamtkosten für einen Besuch im Prinzi auf bereits 11 Euro ansteigen lässt – ohne Getränke oder Eis.
Neues Tarifsystem
Eine grundlegende Neustrukturierung der Preisgestaltung wurde zudem angekündigt. Ab dem 5. Mai 2025 tritt ein neues Tarifsystem der Berliner Bäder-Betriebe in Kraft, das die Preise je nach Ausstattung der Bäder variieren lässt. Wie die taz berichtete, werden beispielsweise das Prinzenbad und das Sommerbad Neukölln teurer sein als die Sommerbäder Mariendorf oder Olympiastadion. Die Preise werden auch je nach Buchungszeitraum unterschiedlich sein, wobei Tickets eine Woche im Voraus günstiger sind.
Eine Sommermehrfachkarte wird von 60 auf 80 Euro erhöht, während der Preis für Freibäder von 5,50 Euro auf 6 bis 7 Euro steigen wird. Online-Buchungen ermöglichen Rabatte von 5 bis 20 Prozent, wenn ein Einlass-Slot gewählt wird. Die neuen Eintrittspreise für Hallenbäder variieren künftig zwischen 4 und 6 Euro für eine 90-minütige Schwimmeinheit sowie 6 bis 11,50 Euro für Tagestickets. Der Bäderchef Johannes Kleinsorg betont, dass die Preiserhöhungen teilweise die gestiegenen Kosten, wie zum Beispiel die für Energie und Personal, kompensieren sollen.
Die Erhöhungen stehen im Kontext reduzierter Zuwendungen durch den Senat, die von 75 Millionen Euro auf deutlich weniger sinken, was unter anderem dazu führt, dass erneut kein Zuschuss für Energiekosten von 3 Millionen Euro gewährt wird. Darüber hinaus wird das Freibadwasser nicht auf die übliche Temperatur von 22 Grad Celsius geheizt, was dazu führt, dass die ungeheizten Sommerbäder in den ersten Wochen kaum nutzbar sein dürften. Ausnahmen bilden sechs Bäder mit Solarabsorberanlagen, die beheizt bleiben.
Der Betrieb der Freibäder wird 2023 am 7. September enden, was kürzer ist als in den Vorjahren. Steigende Besucherzahlen, 2024 über 1,9 Millionen im Vergleich zum Vorjahr, verdeutlichen die Popularität der Anlagen. Auch der Verkaufsprozess an den Eintrittskassen wird wieder normalisiert, was auf die Beschwerden zahlreicher Bürger zu einer Online-Ticketpflicht zurückzuführen ist, welche von der Initiative „Freibad einfach für alle“ angeprangert wurde.